Herkunft und charakteristische Zusammensetzung
Herkunft
100101 Rost- und Kesselasche, Schlacken und Kesselstaub mit Ausnahme von Kesselstaub, der unter 100104 fällt
Aschen und Schlacken entstehen bei der Verbrennung fester und flüssiger Brennstoffe im Verbrennungsraum. Sie bestehen überwiegend aus anorganischem Material, mit geringen organischen Anteilen aus unvollständiger Verbrennung. Der Gesamtgehalt an organisch gebundenem Kohlenstoff (TOC) kann beim Einsatz flüssiger Brennstoffe, z. B. Öl, über 5 % liegen. Metallische Bestandteile sind neben Eisen insbesondere Aluminium, Mangan und Zink, sowie in geringeren Mengen Chrom, Kupfer, Nickel, Vanadium und weitere Nichteisen-Metalle (NE-Metalle). Der Gesamtgehalt an NE-Metallen liegt mit Ausnahme der Alkalimetalle (ca. 0,5 %) und der Erdalkalimetalle (ca. 17 %) allgemein < 2 %. Die Zusammensetzung der Aschen und Schlacken hängt vom Brennstoff, der Verbrennungstechnik und der Prozessführung ab und ist sehr unterschiedlich, so dass an dieser Stelle auf eine differenziertere Darstellung verzichtet werden muss.
Diesem Abfallschlüssel wird auch Kesselstaub aus der Verbrennung von Feststoffen zugeordnet. Kesselstaub fällt bei der mechanischen Abreinigung der Wärmetauschereinheiten während des Betriebs an. Die Zusammensetzung ist ähnlich der der Aschen und Schlacken. Mengenmäßig ist der Anteil an Kesselstaub innerhalb der Abfallart 10 01 01 gering.
100102 Filterstäube aus Kohlefeuerung
Filterstäube sind die überwiegend mineralischen Feinanteile (Flugaschen) der Verbrennungsrückstände, die mit dem Rauchgas aus dem Kessel ausgetragen und durch Filtereinrichtungen , wie z.B. Zyklone, elektrostatische Filter oder Gewebefilter abgetrennt werden. 95 % der aus dem Brennstoff freigesetzten Metalle sind in den Stäuben enthalten. Neben Eisen sind dies Aluminium, Blei, Cadmium, Quecksilber und weitere NE-Metalle. Der Gesamtgehalt an NE-Metallen liegt allgemein < 10%. Bei unvollständiger Verbrennung können Dioxine und Furane (PCDD/PCDF) enthalten sein. Die Zusammensetzung der Filterstäube hängt maßgeblich vom Brennstoff, der Verbrennungstechnik und der Prozessführung ab und ist sehr unterschiedlich, so dass an dieser Stelle auf eine differenziertere Darstellung verzichtet werden muss.
100104* Filterstäube und Kesselstaub aus Ölfeuerung
Bei der Verbrennung im Allgemeinen und besonders bei der Verbrennung von flüssigen Brennstoffen bildet sich Ruß, weswegen die Stäube aus der Ölfeuerung kohlenstoffreicher sind als Stäube aus der Kohlefeuerung (AS 100102). Der Gesamtgehalt an organisch gebundenem Kohlenstoff (TOC) im Filterstaub kann über 5 % betragen. Die Filterstäube aus Ölfeuerung enthalten neben Feinstaub und Schwermetallen auch polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) sowie ggf. Dioxine und Furane (PCDD/PCDF).
100105 Reaktionsabfälle auf Calciumbasis aus der Rauchgasentschwefelung in fester Form; 100107 Reaktionsabfälle auf Calciumbasis aus der Rauchgasentschwefelung in Form von Schlämmen
Die Abfallart mit dem Abfallschlüssel (AS) 100105 entsteht bei der trockenen oder halbtrockenen Entschwefelung, z. B. in einem Trockensprühwäscher, mit dem der Schwefel im Abgas durch Kalk gebunden wird. Die schwefelbeladenen Kalkpartikel werden zusammen mit dem Flugstaub über einem Filter aus dem Abgas abgetrennt. Sie bestehen aus Flugasche, nicht reagiertem Kalk und Calciumsulfat und können je nach Brennstoff geringe Mengen an Schwermetallen enthalten.
Die Abfallart mit dem AS 100107 entsteht bei der nassen Entschwefelung, die meist nach der Entstickung und der Entstaubung erfolgt und bei der überwiegend eine Kalksteinsuspension als Sorptionsmittel eingesetzt wird. Der anfallenden Calciumsulfitsuspension wird in der Regel das Wasser entzogen, wodurch Gips mit einer Restfeuchte von ca. 10 % entsteht, in dem in geringem Umfang gefährliche Stoffe enthalten sein können, z. B. leichtflüchtige Schwermetalle.
100109* Schwefelsäure
Schwefelsäure entsteht bei einigen kombinierten Entschwefelungs- und Entstickungsverfahren (z. B. DESONOX-Verfahren) als Reaktionskomponente. In der ca. 70 %-igen Schwefelsäure sind in geringen Spuren Verunreinigungen enthalten.
100118* Abfälle aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten; 100119 Abfälle aus der Abgasbehandlung mit Ausnahme derjenigen, die unter 100105, 100107 und 100118 fallen
Dies ist ein Sammelschlüssel für Abfälle aus der Abgasreinigung, die den anderen Schlüsseln nicht zuzuordnen sind. Hierunter fallen auch Abfälle, die aus neuartigen oder andersartigen Abgasreinigungstechniken stammen.
100120* Schlämme aus der betriebseigenen Abwasserbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten; 100121 Schlämme aus der betriebseigenen Abwasserbehandlung mit Ausnahme derjenigen, die unter 100120 fallen
Die Abwässer aus nassen Abgasreinigungsprozessen werden separat in einer Abwasserbehandlungsanlage gereinigt. Die dabei entstehenden Schlämme können Salze, Schwermetalle und organische Verunreinigungen enthalten. Die Einstufung erfolgt als so genannter Spiegeleintrag. Dabei werden dem Abfall grundsätzlich gefährliche Eigenschaften unterstellt. Der Nachweis, dass der Abfall als nicht gefährlich eingestuft werden kann, muss durch den Abfallerzeuger entsprechend der Vorgaben des § 3 Abs. 2 der Abfallverzeichnis-Verordnung (AVV) erfolgen. Zu diesem Abfallschlüssel zählen nicht die Gipsschlämme aus der Entschwefelung, die unter der Abfallart AS100107 fallen.
100122* wässrige Schlämme aus der Kesselreinigung, die gefährliche Stoffe enthalten; 100123 wässrige Schlämme aus der Kesselreinigung mit Ausnahme derjenigen, die unter 100122 fallen
Die Kessel einer Feuerungsanlage werden regelmäßig nass gereinigt. Dabei werden insbesondere die anhaftenden Flugstäube entfernt. Die Schlämme weisen eine den Flugstäuben ähnliche Zusammensetzung auf. Die Einstufung erfolgt als so genannter Spiegeleintrag. Dabei werden dem Abfall grundsätzlich gefährliche Eigenschaften unterstellt. Der Nachweis, dass der Abfall als nicht gefährlich eingestuft werden kann, muss durch den Abfallerzeuger entsprechend der Vorgaben des § 3 Abs. 2 der AVV erfolgen.
100124 Sande aus der Wirbelschichtfeuerung
Bei der Wirbelschichtfeuerung wird zur Fluidisierung des Wirbelbetts Sand zugegeben, in dem sich prozessbedingt Aschen anreichern. Die Rückstände fallen nicht im Bereich des Feuerungsraumes, sondern im Wirkbereich des Wirbelbettes an und werden dort ausgetragen. Hier nicht abgeschiedene Aschen und auch durch Abrasion verschlissene Sande werden in den rauchgasseitigen Teil des Dampfkessels getragen (siehe ASN 100102).
100125 Abfälle aus der Lagerung und Vorbereitung von Brennstoffen für Kohlekraftwerke
Kohle als Brennstoff wird meist offen gelagert und vor der Verbrennung durch Verfahrenskombinationen bestehend aus Zerkleinerung, Mahlung, Siebung, Sichtung und/oder Reinigung vorbereitet. Dabei entstehen Fraktionen, die aufgrund ihrer Korngröße nicht einsetzbar sind (bspw. Stäube). Diese können mit Fremdstoffen aus der Vorreinigung der Kohle angereichert sein.
100126 Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung
Bei der Aufbereitung von Rohwasser zu Kühl- bzw. Kesselspeisewasser fallen nach der physikalischen Reinigung in der Regel Schlämme aus der Dekarbonatisierung, gesättigte oder gebrauchte Ionenaustauscherharze sowie Lösungen und Schlämme aus deren Regeneration an.
Aschen und Schlacken entstehen bei der Verbrennung fester und flüssiger Brennstoffe im Verbrennungsraum. Sie bestehen überwiegend aus anorganischem Material, mit geringen organischen Anteilen aus unvollständiger Verbrennung. Der Gesamtgehalt an organisch gebundenem Kohlenstoff (TOC) kann beim Einsatz flüssiger Brennstoffe, z. B. Öl, über 5 % liegen. Metallische Bestandteile sind neben Eisen insbesondere Aluminium, Mangan und Zink, sowie in geringeren Mengen Chrom, Kupfer, Nickel, Vanadium und weitere Nichteisen-Metalle (NE-Metalle). Der Gesamtgehalt an NE-Metallen liegt mit Ausnahme der Alkalimetalle (ca. 0,5 %) und der Erdalkalimetalle (ca. 17 %) allgemein < 2 %. Die Zusammensetzung der Aschen und Schlacken hängt vom Brennstoff, der Verbrennungstechnik und der Prozessführung ab und ist sehr unterschiedlich, so dass an dieser Stelle auf eine differenziertere Darstellung verzichtet werden muss.
Diesem Abfallschlüssel wird auch Kesselstaub aus der Verbrennung von Feststoffen zugeordnet. Kesselstaub fällt bei der mechanischen Abreinigung der Wärmetauschereinheiten während des Betriebs an. Die Zusammensetzung ist ähnlich der der Aschen und Schlacken. Mengenmäßig ist der Anteil an Kesselstaub innerhalb der Abfallart 10 01 01 gering.
100102 Filterstäube aus Kohlefeuerung
Filterstäube sind die überwiegend mineralischen Feinanteile (Flugaschen) der Verbrennungsrückstände, die mit dem Rauchgas aus dem Kessel ausgetragen und durch Filtereinrichtungen , wie z.B. Zyklone, elektrostatische Filter oder Gewebefilter abgetrennt werden. 95 % der aus dem Brennstoff freigesetzten Metalle sind in den Stäuben enthalten. Neben Eisen sind dies Aluminium, Blei, Cadmium, Quecksilber und weitere NE-Metalle. Der Gesamtgehalt an NE-Metallen liegt allgemein < 10%. Bei unvollständiger Verbrennung können Dioxine und Furane (PCDD/PCDF) enthalten sein. Die Zusammensetzung der Filterstäube hängt maßgeblich vom Brennstoff, der Verbrennungstechnik und der Prozessführung ab und ist sehr unterschiedlich, so dass an dieser Stelle auf eine differenziertere Darstellung verzichtet werden muss.
100104* Filterstäube und Kesselstaub aus Ölfeuerung
Bei der Verbrennung im Allgemeinen und besonders bei der Verbrennung von flüssigen Brennstoffen bildet sich Ruß, weswegen die Stäube aus der Ölfeuerung kohlenstoffreicher sind als Stäube aus der Kohlefeuerung (AS 100102). Der Gesamtgehalt an organisch gebundenem Kohlenstoff (TOC) im Filterstaub kann über 5 % betragen. Die Filterstäube aus Ölfeuerung enthalten neben Feinstaub und Schwermetallen auch polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) sowie ggf. Dioxine und Furane (PCDD/PCDF).
100105 Reaktionsabfälle auf Calciumbasis aus der Rauchgasentschwefelung in fester Form; 100107 Reaktionsabfälle auf Calciumbasis aus der Rauchgasentschwefelung in Form von Schlämmen
Die Abfallart mit dem Abfallschlüssel (AS) 100105 entsteht bei der trockenen oder halbtrockenen Entschwefelung, z. B. in einem Trockensprühwäscher, mit dem der Schwefel im Abgas durch Kalk gebunden wird. Die schwefelbeladenen Kalkpartikel werden zusammen mit dem Flugstaub über einem Filter aus dem Abgas abgetrennt. Sie bestehen aus Flugasche, nicht reagiertem Kalk und Calciumsulfat und können je nach Brennstoff geringe Mengen an Schwermetallen enthalten.
Die Abfallart mit dem AS 100107 entsteht bei der nassen Entschwefelung, die meist nach der Entstickung und der Entstaubung erfolgt und bei der überwiegend eine Kalksteinsuspension als Sorptionsmittel eingesetzt wird. Der anfallenden Calciumsulfitsuspension wird in der Regel das Wasser entzogen, wodurch Gips mit einer Restfeuchte von ca. 10 % entsteht, in dem in geringem Umfang gefährliche Stoffe enthalten sein können, z. B. leichtflüchtige Schwermetalle.
100109* Schwefelsäure
Schwefelsäure entsteht bei einigen kombinierten Entschwefelungs- und Entstickungsverfahren (z. B. DESONOX-Verfahren) als Reaktionskomponente. In der ca. 70 %-igen Schwefelsäure sind in geringen Spuren Verunreinigungen enthalten.
100118* Abfälle aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten; 100119 Abfälle aus der Abgasbehandlung mit Ausnahme derjenigen, die unter 100105, 100107 und 100118 fallen
Dies ist ein Sammelschlüssel für Abfälle aus der Abgasreinigung, die den anderen Schlüsseln nicht zuzuordnen sind. Hierunter fallen auch Abfälle, die aus neuartigen oder andersartigen Abgasreinigungstechniken stammen.
100120* Schlämme aus der betriebseigenen Abwasserbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten; 100121 Schlämme aus der betriebseigenen Abwasserbehandlung mit Ausnahme derjenigen, die unter 100120 fallen
Die Abwässer aus nassen Abgasreinigungsprozessen werden separat in einer Abwasserbehandlungsanlage gereinigt. Die dabei entstehenden Schlämme können Salze, Schwermetalle und organische Verunreinigungen enthalten. Die Einstufung erfolgt als so genannter Spiegeleintrag. Dabei werden dem Abfall grundsätzlich gefährliche Eigenschaften unterstellt. Der Nachweis, dass der Abfall als nicht gefährlich eingestuft werden kann, muss durch den Abfallerzeuger entsprechend der Vorgaben des § 3 Abs. 2 der Abfallverzeichnis-Verordnung (AVV) erfolgen. Zu diesem Abfallschlüssel zählen nicht die Gipsschlämme aus der Entschwefelung, die unter der Abfallart AS100107 fallen.
100122* wässrige Schlämme aus der Kesselreinigung, die gefährliche Stoffe enthalten; 100123 wässrige Schlämme aus der Kesselreinigung mit Ausnahme derjenigen, die unter 100122 fallen
Die Kessel einer Feuerungsanlage werden regelmäßig nass gereinigt. Dabei werden insbesondere die anhaftenden Flugstäube entfernt. Die Schlämme weisen eine den Flugstäuben ähnliche Zusammensetzung auf. Die Einstufung erfolgt als so genannter Spiegeleintrag. Dabei werden dem Abfall grundsätzlich gefährliche Eigenschaften unterstellt. Der Nachweis, dass der Abfall als nicht gefährlich eingestuft werden kann, muss durch den Abfallerzeuger entsprechend der Vorgaben des § 3 Abs. 2 der AVV erfolgen.
100124 Sande aus der Wirbelschichtfeuerung
Bei der Wirbelschichtfeuerung wird zur Fluidisierung des Wirbelbetts Sand zugegeben, in dem sich prozessbedingt Aschen anreichern. Die Rückstände fallen nicht im Bereich des Feuerungsraumes, sondern im Wirkbereich des Wirbelbettes an und werden dort ausgetragen. Hier nicht abgeschiedene Aschen und auch durch Abrasion verschlissene Sande werden in den rauchgasseitigen Teil des Dampfkessels getragen (siehe ASN 100102).
100125 Abfälle aus der Lagerung und Vorbereitung von Brennstoffen für Kohlekraftwerke
Kohle als Brennstoff wird meist offen gelagert und vor der Verbrennung durch Verfahrenskombinationen bestehend aus Zerkleinerung, Mahlung, Siebung, Sichtung und/oder Reinigung vorbereitet. Dabei entstehen Fraktionen, die aufgrund ihrer Korngröße nicht einsetzbar sind (bspw. Stäube). Diese können mit Fremdstoffen aus der Vorreinigung der Kohle angereichert sein.
100126 Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung
Bei der Aufbereitung von Rohwasser zu Kühl- bzw. Kesselspeisewasser fallen nach der physikalischen Reinigung in der Regel Schlämme aus der Dekarbonatisierung, gesättigte oder gebrauchte Ionenaustauscherharze sowie Lösungen und Schlämme aus deren Regeneration an.
Hinweis
In diesem Kapitel sind nicht alle kraftwerkspezifischen Abfälle aufgeführt. So sind Katalysatoren aus der Entstickung Unterkapitel 1608 und Abfälle aus der Ausmauerung der Öfen Unterkapitel 1611 zugeordnet. Vielfach werden Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung unter dem Unterkapitel 1909 aufgeführt. Die sachgerechte Deklaration setzt voraus, dass stets der spezifischere Schlüssel zu wählen ist.