Herkunft und charakteristische Zusammensetzung
Herkunft
Allgemein
Verschmutzte Aufsaug- und Filtermaterialien, Wischtücher und Schutzkleidung fallen in nahezu allen gewerblichen Bereichen sowie bei Unfällen und Havarien an. Unter den Abfallschlüsseln 150202*/150203 als Spiegeleintrag werden eine Vielzahl von Abfällen erfasst, die überwiegend aus Reinigungs-, Wartungs- und Produktionsprozessen resultieren. Die Art der eingesetzten ad- oder/und absorptiv wirkenden Materialien, z. B. Putzlappen, Wischtücher, Schutzkleidung wie Einweg-Overalls oder -Schuhüberzieher, Filtermatten oder Öl- und Chemikalienbindemittel, und die Art der enthaltenen Verunreinigungen durch organische und anorganische Stoffe variiert in einer sehr großen Bandbreite und ist stets anwendungsspezifisch zu beurteilen.
Die Einstufung als gefährlicher Abfall bzw. nicht gefährlicher Abfall erweist sich in der Praxis als problematisch, wenn der Herkunftsbereich und die dabei verwendeten Stoffe nicht näher bekannt sind. Deshalb sind grundsätzlich die spezifischen Stoffe des jeweiligen Herkunftsbereiches in Erfahrung zu bringen.
Herkunftsbereich Metallbearbeitung und -verarbeitung
In der Regel werden in metallverarbeitenden Betrieben folgende Betriebs- und Hilfsstoffe eingesetzt:
Die eigentlichen Betriebs- und Hilfsstoffe sind nach Gebrauch anderen Abfallschlüsseln zuzuordnen, z. B. gebrauchte Bearbeitungsöle den Abfallschlüsseln der Gruppe 1201 „Abfälle aus Prozessen der mechanischen Formgebung sowie der physikalischen und mechanischen Oberflächenbearbeitung von Metallen und Kunststoffen“.
Und auch separierte Späne oder Schlämme unterliegen anderen Abfallschlüsseln, die vom konkreten Be- bzw. Verarbeitungsprozess abhängen.
Herkunftsbereich Oberflächentechnik
Oberflächentechnik umfasst alle Prozesse zur Bearbeitung technischer Oberflächen fester Körper und Werkstücke. Außer der abtragenden oder glättenden Behandlung durch mechanische, physikalische oder chemische Verfahren, z. B. Polieren, Aufrauen oder Reinigen, fallen insbesondere auch alle Beschichtungsverfahren unter diesen Begriff.
Typische mechanische Oberflächenbehandlungen sind z. B. Drehen, Bohren, Fräsen, Bürsten, Strahlen oder Schleifen/Polieren. Es werden Flüssigkeiten eingesetzt, die kühlend wirken, den Metallabtrag entfernen, die Reibung, Verschleiß und Wärmeentstehung vermindern. Die dabei verwendeten Kühlschmierstoffe sind maßgebend für die Ausstoßquote, Maßgenauigkeit und Oberflächenqualität der Erzeugnisse und tragen zum Korrosionsschutz von Anlagen und Werkzeugen bei. Die Späne fallen als Schlamm an. Anfallende Putzlappen, Wischtücher und Schutzkleidung enthalten Anteile des verwendeten Hilfsmittels (Polierpasten, KSS, Schleifmittel) und des Abriebs vom bearbeiteten Werkstück (Metalle, Keramik, Kunststoffe).
Herkunftsbereich Chemie/Pharmazie
Die in Betrieben der Chemie/Pharmazie anfallenden Aufsaug- und Filtermaterialien, Wischtücher und Schutzkleidungen können Reinigungsmittel und Reste der hergestellten oder verarbeiteten Stoffe enthalten. Vor der Entsorgung ist zu klären, ob der aufgenommene Stoff gefährlich oder nicht gefährlich ist, was mit Hilfe des Sicherheitsdatenblattes oder einer Stoffdatenbank erfolgen kann. Wenn der Stoff gefährlich ist, erfolgt eine Zuordnung des Abfalls anhand des Prozesses z.B. bei einem organisch-chemischen Prozess werden diese Abfälle unter den Abfallschlüsseln 070109* „halogenierte Filterkuchen, gebrauchte Aufsaugmaterialien“ oder 070110* „andere Filterkuchen, gebrauchte Aufsaugmaterialien“ entsorgt. Wenn kein Prozess zugeordnet werden kann, erfolgt letztlich die Entsorgung unter dem Abfallschlüssel 150202*.
Herkunftsbereich Mineralölindustrie und -handel
Typische Abfälle aus dieser Branche sind Aufsaugmaterialien für Öle sogenannte Ölbindemittel. Feste Ölbindemittel sind:
Hinweis: Beim Einsatz von Ölbindemittel bei brennbaren Flüssigkeiten sollte der Brandschutz sichergestellt werden, da aufgrund der Porosität des Ölbindemittels und die damit vergrößerte Oberfläche leichter eine Verbrennungsreaktion in Gang gesetzt werden kann (Dochteffekt), siehe auch Kap. 4: Sammlung und Entsorgung „Sammlung und Bereitstellung“.
Herkunftsbereich Labore
Labore und Laboratorien werden im industriellen und gewerblichen Bereich, in Hochschulen und Forschungseinrichtungen, Gesundheitseinrichtungen etc. betrieben. Die anfallenden Aufsaug-, Filtermaterialien, Wischtücher und Schutzkleidungen können als Verunreinigungen Hilfsstoffe für die Analytik, Lösemittel, Reinigungsmittel und Reste der untersuchten Stoffe enthalten.
Sind es Abfälle mit biologischen Arbeitsstoffen aus Laboren der menschlichen/tierischen Forschung erfolgt eine Entsorgung unter dem Abfallschlüssel 180103*/180203* „Abfälle, an deren Sammlung und Entsorgung aus infektionspräventiver Sicht besondere Anforderungen gestellt werden“ oder 180104/180204 „Abfälle, an deren Sammlung und Entsorgung aus infektionspräventiver Sicht keine besonderen Anforderungen gestellt werden“ (siehe Abfallsteckbrief „1801 und 1802 Human- und tierärztliche Versorgung“). Hierbei gibt mitunter die Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei Tätigkeiten mit Biologischen Arbeitsstoffen Biostoffverordnung (BioStoffV) wichtige Hinweise zum Entsorgungsweg anhand von Schutzmaßnahmen und -stufen neben den Angaben des Abfallerzeugers.
Für alle anderen Abfälle gilt es anhand des Sicherheitsdatenblattes oder einer Stoffdatenbank zu klären, ob gefährliche oder nicht gefährliche Stoffe enthalten sind. Sie werden dementsprechend unter dem Abfallschlüssel 150202* oder 150203 entsorgt.
Herkunftsbereich Wartung und Instandhaltung
Bei der Wartung und Instandhaltung von Maschinen und Anlagen fallen insbesondere verunreinigte Putzlappen, Aufsaug- und Filtermaterialien sowie Schutzkleidungen an, die mit Schmierölen und -fetten, Hydraulikölen, Thermoölen, Motoren-, Getriebeölen und Lösungsmitteln verunreinigt sind. Bei Wartungsarbeiten im Bereich der Chemischen Industrie und der Oberflächentechnik sind Kontaminationen mit den dort hergestellten oder genutzten Stoffen zu erwarten.
In Werkstätten, in denen Kfz, Baumaschinen und andere Maschinen gewartet und repariert werden, fallen typischerweise „ölverschmutzte Betriebsmittel" an, die unter 150202* bzw., wenn es sich um Verpackungen handelt, unter AS 150110* entsorgt werden.
Herkunftsbereich Straßenreinigung, Havarien und Brandereignisse
Bei der Wartung und Instandhaltung von Maschinen und Anlagen fallen insbesondere verunreinigte Putzlappen, Aufsaugmaterialien, Filter sowie Schutzkleidungen an, die mit Schmierölen und -fetten, Hydraulikölen, Thermoölen, Motoren- und Getriebeöle verunreinigt sind. Bei Wartungsarbeiten im Bereich der Chemischen Industrie und der Oberflächentechnik sind Kontaminationen mit den dort hergestellten oder genutzten Stoffen zu erwarten.
In Werkstätten, in denen Kfz, Baumaschinen und andere Maschinen gewartet und repariert werden, fallen typischerweise "ölverschmutzte Betriebsmittel" an, die unter 150202* entsorgt werden.
Herkunftsbereich Straßenreinigung, Havarien und Brandereignisse
Bei den Straßenmeistereien, Feuerwehren und Notdiensten fallen havarie- und unfallbedingt Öl- bzw. Chemikalienbindemittel, z. B. beim Aufnehmen von Ölspuren, und auch Schutzkleidung, z. B. Einweg-Overalls, -Handschuhe oder -Masken, an. Für die Aufnahme von Chemikalien gibt es eine breite Palette verschiedener Chemikalienbindemittel zur Anwendung in der Industrie, auf Verkehrsflächen oder in Gewässern. Die zumeist eingesetzten inerten Bindemittel (siehe Herkunftsbereich Mineralölindustrie und -handel) zeichnen sich durch ein hohes Aufnahmevermögen und einen geringen Feinanteil aus. So kann eine möglichst vollständige Beseitigung des aufzunehmenden Materials gewährleistet und die Staubbildung bei Gebrauch weitgehend reduziert werden. Nach Gebrauch sind die Bindemittel unter 150202* zu entsorgen.
Verschmutzte Aufsaug- und Filtermaterialien, Wischtücher und Schutzkleidung fallen in nahezu allen gewerblichen Bereichen sowie bei Unfällen und Havarien an. Unter den Abfallschlüsseln 150202*/150203 als Spiegeleintrag werden eine Vielzahl von Abfällen erfasst, die überwiegend aus Reinigungs-, Wartungs- und Produktionsprozessen resultieren. Die Art der eingesetzten ad- oder/und absorptiv wirkenden Materialien, z. B. Putzlappen, Wischtücher, Schutzkleidung wie Einweg-Overalls oder -Schuhüberzieher, Filtermatten oder Öl- und Chemikalienbindemittel, und die Art der enthaltenen Verunreinigungen durch organische und anorganische Stoffe variiert in einer sehr großen Bandbreite und ist stets anwendungsspezifisch zu beurteilen.
Die Einstufung als gefährlicher Abfall bzw. nicht gefährlicher Abfall erweist sich in der Praxis als problematisch, wenn der Herkunftsbereich und die dabei verwendeten Stoffe nicht näher bekannt sind. Deshalb sind grundsätzlich die spezifischen Stoffe des jeweiligen Herkunftsbereiches in Erfahrung zu bringen.
Herkunftsbereich Metallbearbeitung und -verarbeitung
In der Regel werden in metallverarbeitenden Betrieben folgende Betriebs- und Hilfsstoffe eingesetzt:
- Schmierstoffe,
- Kühlschmierstoffe (KSS), wassermischbar oder nicht wassermischbar, z. B. Mineralöle mit Emulgatoren, natürliche Öle mit verschiedenen Kohlenwasserstoffen oder Honöle,
- Hydraulik-, Bohr-, Schleif- und Schneidöle sowie
- Reinigungsmittel (Kaltreiniger, Lösemittel, Säuren und Laugen wie Ammoniaklösung)
Die eigentlichen Betriebs- und Hilfsstoffe sind nach Gebrauch anderen Abfallschlüsseln zuzuordnen, z. B. gebrauchte Bearbeitungsöle den Abfallschlüsseln der Gruppe 1201 „Abfälle aus Prozessen der mechanischen Formgebung sowie der physikalischen und mechanischen Oberflächenbearbeitung von Metallen und Kunststoffen“.
Und auch separierte Späne oder Schlämme unterliegen anderen Abfallschlüsseln, die vom konkreten Be- bzw. Verarbeitungsprozess abhängen.
Herkunftsbereich Oberflächentechnik
Oberflächentechnik umfasst alle Prozesse zur Bearbeitung technischer Oberflächen fester Körper und Werkstücke. Außer der abtragenden oder glättenden Behandlung durch mechanische, physikalische oder chemische Verfahren, z. B. Polieren, Aufrauen oder Reinigen, fallen insbesondere auch alle Beschichtungsverfahren unter diesen Begriff.
- Oberflächenbehandlung
Typische mechanische Oberflächenbehandlungen sind z. B. Drehen, Bohren, Fräsen, Bürsten, Strahlen oder Schleifen/Polieren. Es werden Flüssigkeiten eingesetzt, die kühlend wirken, den Metallabtrag entfernen, die Reibung, Verschleiß und Wärmeentstehung vermindern. Die dabei verwendeten Kühlschmierstoffe sind maßgebend für die Ausstoßquote, Maßgenauigkeit und Oberflächenqualität der Erzeugnisse und tragen zum Korrosionsschutz von Anlagen und Werkzeugen bei. Die Späne fallen als Schlamm an. Anfallende Putzlappen, Wischtücher und Schutzkleidung enthalten Anteile des verwendeten Hilfsmittels (Polierpasten, KSS, Schleifmittel) und des Abriebs vom bearbeiteten Werkstück (Metalle, Keramik, Kunststoffe).
- Oberflächenbeschichtung
Herkunftsbereich Chemie/Pharmazie
Die in Betrieben der Chemie/Pharmazie anfallenden Aufsaug- und Filtermaterialien, Wischtücher und Schutzkleidungen können Reinigungsmittel und Reste der hergestellten oder verarbeiteten Stoffe enthalten. Vor der Entsorgung ist zu klären, ob der aufgenommene Stoff gefährlich oder nicht gefährlich ist, was mit Hilfe des Sicherheitsdatenblattes oder einer Stoffdatenbank erfolgen kann. Wenn der Stoff gefährlich ist, erfolgt eine Zuordnung des Abfalls anhand des Prozesses z.B. bei einem organisch-chemischen Prozess werden diese Abfälle unter den Abfallschlüsseln 070109* „halogenierte Filterkuchen, gebrauchte Aufsaugmaterialien“ oder 070110* „andere Filterkuchen, gebrauchte Aufsaugmaterialien“ entsorgt. Wenn kein Prozess zugeordnet werden kann, erfolgt letztlich die Entsorgung unter dem Abfallschlüssel 150202*.
Herkunftsbereich Mineralölindustrie und -handel
Typische Abfälle aus dieser Branche sind Aufsaugmaterialien für Öle sogenannte Ölbindemittel. Feste Ölbindemittel sind:
- Kieselgur ( Diatomeenerde), Moler
- Blähton bzw. weißer Porenbeton aus dem Recycling, z. B. von Bausteinen
- Polyurethanflocken aus dem Kühlschrank- oder Isolierstoff-Recycling
- Elastomer-mineralische Ölbindemittel
- Maisspindelgries, Textil/Celluloseflocken, Lederflocken
- Vliestücher aus Polypropylen
- Ölbindende Wachse
Hinweis: Beim Einsatz von Ölbindemittel bei brennbaren Flüssigkeiten sollte der Brandschutz sichergestellt werden, da aufgrund der Porosität des Ölbindemittels und die damit vergrößerte Oberfläche leichter eine Verbrennungsreaktion in Gang gesetzt werden kann (Dochteffekt), siehe auch Kap. 4: Sammlung und Entsorgung „Sammlung und Bereitstellung“.
Herkunftsbereich Labore
Labore und Laboratorien werden im industriellen und gewerblichen Bereich, in Hochschulen und Forschungseinrichtungen, Gesundheitseinrichtungen etc. betrieben. Die anfallenden Aufsaug-, Filtermaterialien, Wischtücher und Schutzkleidungen können als Verunreinigungen Hilfsstoffe für die Analytik, Lösemittel, Reinigungsmittel und Reste der untersuchten Stoffe enthalten.
Sind es Abfälle mit biologischen Arbeitsstoffen aus Laboren der menschlichen/tierischen Forschung erfolgt eine Entsorgung unter dem Abfallschlüssel 180103*/180203* „Abfälle, an deren Sammlung und Entsorgung aus infektionspräventiver Sicht besondere Anforderungen gestellt werden“ oder 180104/180204 „Abfälle, an deren Sammlung und Entsorgung aus infektionspräventiver Sicht keine besonderen Anforderungen gestellt werden“ (siehe Abfallsteckbrief „1801 und 1802 Human- und tierärztliche Versorgung“). Hierbei gibt mitunter die Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei Tätigkeiten mit Biologischen Arbeitsstoffen Biostoffverordnung (BioStoffV) wichtige Hinweise zum Entsorgungsweg anhand von Schutzmaßnahmen und -stufen neben den Angaben des Abfallerzeugers.
Für alle anderen Abfälle gilt es anhand des Sicherheitsdatenblattes oder einer Stoffdatenbank zu klären, ob gefährliche oder nicht gefährliche Stoffe enthalten sind. Sie werden dementsprechend unter dem Abfallschlüssel 150202* oder 150203 entsorgt.
Herkunftsbereich Wartung und Instandhaltung
Bei der Wartung und Instandhaltung von Maschinen und Anlagen fallen insbesondere verunreinigte Putzlappen, Aufsaug- und Filtermaterialien sowie Schutzkleidungen an, die mit Schmierölen und -fetten, Hydraulikölen, Thermoölen, Motoren-, Getriebeölen und Lösungsmitteln verunreinigt sind. Bei Wartungsarbeiten im Bereich der Chemischen Industrie und der Oberflächentechnik sind Kontaminationen mit den dort hergestellten oder genutzten Stoffen zu erwarten.
In Werkstätten, in denen Kfz, Baumaschinen und andere Maschinen gewartet und repariert werden, fallen typischerweise „ölverschmutzte Betriebsmittel" an, die unter 150202* bzw., wenn es sich um Verpackungen handelt, unter AS 150110* entsorgt werden.
Herkunftsbereich Straßenreinigung, Havarien und Brandereignisse
Bei der Wartung und Instandhaltung von Maschinen und Anlagen fallen insbesondere verunreinigte Putzlappen, Aufsaugmaterialien, Filter sowie Schutzkleidungen an, die mit Schmierölen und -fetten, Hydraulikölen, Thermoölen, Motoren- und Getriebeöle verunreinigt sind. Bei Wartungsarbeiten im Bereich der Chemischen Industrie und der Oberflächentechnik sind Kontaminationen mit den dort hergestellten oder genutzten Stoffen zu erwarten.
In Werkstätten, in denen Kfz, Baumaschinen und andere Maschinen gewartet und repariert werden, fallen typischerweise "ölverschmutzte Betriebsmittel" an, die unter 150202* entsorgt werden.
Herkunftsbereich Straßenreinigung, Havarien und Brandereignisse
Bei den Straßenmeistereien, Feuerwehren und Notdiensten fallen havarie- und unfallbedingt Öl- bzw. Chemikalienbindemittel, z. B. beim Aufnehmen von Ölspuren, und auch Schutzkleidung, z. B. Einweg-Overalls, -Handschuhe oder -Masken, an. Für die Aufnahme von Chemikalien gibt es eine breite Palette verschiedener Chemikalienbindemittel zur Anwendung in der Industrie, auf Verkehrsflächen oder in Gewässern. Die zumeist eingesetzten inerten Bindemittel (siehe Herkunftsbereich Mineralölindustrie und -handel) zeichnen sich durch ein hohes Aufnahmevermögen und einen geringen Feinanteil aus. So kann eine möglichst vollständige Beseitigung des aufzunehmenden Materials gewährleistet und die Staubbildung bei Gebrauch weitgehend reduziert werden. Nach Gebrauch sind die Bindemittel unter 150202* zu entsorgen.
Charakteristische Zusammensetzung
Inhaltsstoffe | Gehalte / Konzentrationen | Erläuterungen |
---|---|---|
150202* Aufsaug- und Filtermaterialien (einschließlich Ölfilter a. n. g.), Wischtücher und Schutzkleidung, die durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind 150203 Aufsaug- und Filtermaterialien, Wischtücher und Schutzkleidung mit Ausnahme derjenigen, die unter 150202 fallen | ||
Reinigungstücher und Putzlappen | ||
Grundgewebe | 50 - 99 % | Gewebe oder Vlies aus natürlichen oder künstlichen Fasern, z. B. Zellstoff bzw. PP |
Kohlenwasserstoffe | bis 20 % | je nach Einsatzfall, z. B. Öle, Fette, Lösemittel |
organische Chemikalien | bis 10 % | je nach Einsatzfall, z. B. Harze, halogenierte Kohlenwasserstoffe |
anorganische Chemikalien | bis 10 % | je nach Einsatzfall, z. B. Laugen, Säuren, Salze, Metalle und Metallverbindungen |
Wasser | bis 50 % | je nach Herstellung, Einsatzfall und aufgenommenen Medien |
Öl- und Chemikalienbindemittel | ||
Grundstoff | 50 - 95 % | saugfähiges Streugut auf anorganischer Basis (z. B. Ton, Kieselgur) oder organischer Basis (z. B. Cellulose, Maisspindelgries oder PP) |
Kohlenwasserstoffe | bis 50 % | je nach Einsatzfall, z. B. Öle, Fette, Lösemittel |
organische Chemikalien | bis 50 % | je nach Einsatzfall, z. B. halogenierte Kohlenwasserstoffe |
anorganische Chemikalien | bis 10 % | je nach Einsatzfall, z. B. Laugen, Säuren, Salze, Metalle und Metallverbindungen |
Wasser | bis 50 % | je nach Herstellung, Einsatzfall und aufgenommenen Medien |
Filtermaterialien | ||
Grundgewebe | 30 - 95 % | Gewebe oder Vlies aus natürlichen (z. B. Cellulose) oder künstlichen (z. B. PP) Fasern |
Metalle | bis 50 % | Gehäuse von Filterkartuschen: Eisen/Stahl, Aluminium; Metallspäne/-abrieb bei Filtern aus der Metallbearbeitung |
Kunststoffe | bis 30 % | Gehäuse und Träger von Filtersystemen, Elastomere zur Fixierung |
Kohlenwasserstoffe | bis 50 % | je nach Einsatzfall, z. B. Öle, Lösemittel |
organische Chemikalien | bis 50 % | je nach Einsatzfall, z. B. halogenierte Kohlenwasserstoffe |
anorganische Chemikalien | bis 10 % | je nach Einsatzfall, z. B. Laugen, Säuren, Salze, Metallverbindungen, Kunststoffe, Keramik, Schleifmittelabrieb |
Wasser | bis 30 % | je nach Herstellung, Einsatzfall und aufgenommenen Medien |
Verunreinigte Schutzkleidung wie Einwegoveralls, -kittel, -handschuhe, -masken oder -schuhüberzieher | ||
Grundgewebe | 10 - 98 % | künstlichen Fasern z.B. PP, PET |
Gummi, Kunststoffe | bis 98 % | Beschichtungen des Grundgewebes , Gummihandschuhe, elastomere Bänder von Einwegmasken oder Bündchen von Einwegoveralls bzw. Schuhüberziehern |
Metalle | bis 10 % | Aluminiumbügel in Einwegmasken |
Kohlenwasserstoffe | bis 10 % | je nach Einsatzfall, z. B. Öle, Fette, Wachse, Lösemittel |
organische Chemikalien | bis 5 % | je nach Einsatzfall, z. B. Harze, halogenierte Kohlenwasserstoffe |
anorganische Chemikalien | bis 5 % | je nach Einsatzfall, z. B. Laugen, Säuren, Salze, Metalle und Metallverbindungen |
Wasser | bis 10 % | je nach Herstellung, Einsatzfall und aufgenommenen Medien |
Feste ölverschmutzte Betriebsmittel wie Wischtücher, Maschinenputztücher, Putzlappen, Putzwolle, Ölbindemittel, Schläuche, Leitungen, Dichtungen oder auch Filterteile | ||
Metalle | bis 50 % | Bauteile, Rohrleitungen, Gehäuse von Filterkartuschen: Eisenwerkstoffe und NE-Metallwerkstoffe |
Papier, Stoffgewebe | bis 20 % | Papier (z. B. Ölpapier), Putzlappen aus natürlichen oder künstlichen Fasern |
Kunststoffe | bis 30 % | z. B. Bauteile, Schläuche, Dichtungsmaterialien, Gehäuse und Träger von Filtersystemen |
Kohlenwasserstoffe | bis 30 % | überwiegend Öle auf Mineralölbasis |
Ölbindemittel | bis 10 % | saugfähiges Streugut auf anorganischer Basis (z. B. Tonerde, Mineralerde) oder organischer Basis (z. B. Cellulose, Maisspindelgries) |
Wasser | bis 10 % | je nach Herstellung, Einsatzfall und aufgenommenen Medien |
Hinweis
In der Regel handelt es sich bei unter 150202*/03 entsorgten Abfällen um Abfallgemische, die sich einerseits aus verschiedenen Grundmaterialien (z. B. Putz- und Wischtücher, Filtermaterialien, Schutzkleidungen, ad-/absorptiven Bindemittel) und andererseits verschiedenen Verunreinigungen entsprechend der Herkunftsbereiche und der Entstehungsprozesse zusammensetzen. Öl- und Chemikalienbindemittel können z.T. ein Vielfaches ihres Eigengewichtes an Flüssigkeit aufnehmen.