Herkunft und charakteristische Zusammensetzung
Herkunft
170801* Baustoffe auf Gipsbasis, die durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind; 170802 Baustoffe auf Gipsbasis mit Ausnahme derjenigen, die unter 170801 fallen
Abfälle auf Gipsbasis der Abfallschlüsselnummern 170801* und 170802 entstehen beim Verschnitt im Rahmen eines Neubaus, eines Umbaus, einer Sanierung oder dem Abbruch von Gebäuden. Die Materialien sind je nach Verwendung mit Füll- und Zuschlagstoffen oder Fasern versehen und zum Teil beklebt bzw. mit Putzträgern versehen. Baustoffe auf Gipsbasis, die im Baubereich eingesetzt wurden, werden in Gipsplatten und Baugipse unterteilt.
Zu den Gipsplatten zählen Gipskartonplatten, Gipsfaserplatten und Vollgipsplatten. Sie dienen der Raumaufteilung, der Gestaltung, der Raumakustik, dem Brandschutz und vielem mehr.
Gipsfaserplatten werden aus einem Gemisch von Gips und Cellulosefasern aus Altpapier unter Zugabe von Wasser hergestellt.
Gipskartonplatten bestehen aus einem Kern aus Gips, der beidseitig und an den Längsseiten von Karton ummantelt ist. Der Karton dient als äußere Armierung, die dem spröden Material Gips den erforderlichen Halt gibt. Sie können in weiße und grüne Gipskartonplatten unterschieden werden. Der Unterschied ist, dass die grünen Gipskartonplatten zum Zweck der Feuchtebeständigkeit imprägniert sind (meist mit Silikon). Zur Wärmedämmung werden die Gipsbaustoffe im Verbund mit Dämmmaterialien hergestellt oder im Rahmen einer Renovierung nachträglich mit Dämmmaterial verbunden. Als Dämmstoff wird Polystyrol oder Mineralwolle verwendet. Dämmstoffe aus Polystyrol können HBCD enthalten. Dies betrifft insbesondere Hartschäume auf Styrolbasis, welche vor 2014 produziert und zur Fassaden- und Dachdämmung eingesetzt wurden. Baugipse sind Putzmörtel, Gipsestrich, Gipskleber, Anhydritestrich sowie Ansetzbinder.
Putzmörtel, z.B. Gips-Putztrockenmörtel, Gipshaltige Putztrockenmörtel, Gipskalk-Putztrockenmörtel, bestehen aus Bindemitteln, Zuschlägen und Zusatzstoffen als deren Ausgangsstoffe. Sie werden nach Anforderung, Anwendungsgebiet sowie nach Beschaffenheit unterschieden.
Abfälle auf Gipsbasis der Abfallschlüsselnummern 170801* und 170802 entstehen beim Verschnitt im Rahmen eines Neubaus, eines Umbaus, einer Sanierung oder dem Abbruch von Gebäuden. Die Materialien sind je nach Verwendung mit Füll- und Zuschlagstoffen oder Fasern versehen und zum Teil beklebt bzw. mit Putzträgern versehen. Baustoffe auf Gipsbasis, die im Baubereich eingesetzt wurden, werden in Gipsplatten und Baugipse unterteilt.
Zu den Gipsplatten zählen Gipskartonplatten, Gipsfaserplatten und Vollgipsplatten. Sie dienen der Raumaufteilung, der Gestaltung, der Raumakustik, dem Brandschutz und vielem mehr.
Gipsfaserplatten werden aus einem Gemisch von Gips und Cellulosefasern aus Altpapier unter Zugabe von Wasser hergestellt.
Gipskartonplatten bestehen aus einem Kern aus Gips, der beidseitig und an den Längsseiten von Karton ummantelt ist. Der Karton dient als äußere Armierung, die dem spröden Material Gips den erforderlichen Halt gibt. Sie können in weiße und grüne Gipskartonplatten unterschieden werden. Der Unterschied ist, dass die grünen Gipskartonplatten zum Zweck der Feuchtebeständigkeit imprägniert sind (meist mit Silikon). Zur Wärmedämmung werden die Gipsbaustoffe im Verbund mit Dämmmaterialien hergestellt oder im Rahmen einer Renovierung nachträglich mit Dämmmaterial verbunden. Als Dämmstoff wird Polystyrol oder Mineralwolle verwendet. Dämmstoffe aus Polystyrol können HBCD enthalten. Dies betrifft insbesondere Hartschäume auf Styrolbasis, welche vor 2014 produziert und zur Fassaden- und Dachdämmung eingesetzt wurden. Baugipse sind Putzmörtel, Gipsestrich, Gipskleber, Anhydritestrich sowie Ansetzbinder.
Putzmörtel, z.B. Gips-Putztrockenmörtel, Gipshaltige Putztrockenmörtel, Gipskalk-Putztrockenmörtel, bestehen aus Bindemitteln, Zuschlägen und Zusatzstoffen als deren Ausgangsstoffe. Sie werden nach Anforderung, Anwendungsgebiet sowie nach Beschaffenheit unterschieden.
Charakteristische Zusammensetzung
Inhaltsstoffe | Gehalte / Konzentrationen | Erläuterungen |
---|---|---|
170801* Baustoffe auf Gipsbasis, die durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind170802 Baustoffe auf Gipsbasis mit Ausnahme derjenigen, die unter 17 08 01 fallen | ||
Gipskartonplatte | ||
Gips | 94 % | Gips besteht fast vollständig aus Calciumsulfat-Dihydrat und enthält außerdem bspw. Calciumcarbonat, Sand oder Ton |
Karton | 3,5 % | |
Stärke | 0,25 % | |
Silikon | 0,2 % | |
Tenside und sonstige Zusätze | Rest | je nach Verwendungszweck Zuschlagstoffe wie Flammschutzmittel, Aluminium- oder Bleikaschierungen sowie Wärmedämmmaterialien |
Wärmedämmverbundplatte | ||
Gips | Gips besteht fast vollständig aus Calciumsulfat-Dihydrat und enthält außerdem bspw. Calciumcarbonat, Sand oder Ton | |
expandiertes Polystyrol (EPS ), extrudierter Polystyrolschaum (XPS ), Polyurethan-Hartschaum (PUR und PIR ), Phenolharz-Hartschaum (PF), Mineralwolle (MW) | Verwendung von Polystyrol oder Mineralwolle als Dämmstoff; Polystyrol kann HBCD enthalten | |
Gips-Putztrockenmörtel | ||
Gipsbinder | min. 50 % | Unterscheidung nach dem Bindemittelgehalt |
Baukalk (Calciumhydroxid) | 5 % | |
Zusätze | Rest | Zusätze können vom Hersteller beigemischt werden, wie z. B. Füllstoffe, Fasern, Pigmente, Baukalk, Abbindeverzögerer sowie luftporenbildende, wasserrückhaltende und verflüssigende Stoffe (zur Verbesserung der Eigenschaften des Gips-Trockenmörtels), es sind natürliche oder synthetische Stoffe oder Stoffe aus der Wiederverwertung, die für die Anwendung in Gebäuden geeignet sind, z. B. leichte Zusätze (Perlit, Vermiculit) oder Zusätze wie Quarzsand oder gebrochener Kalkstein |
Gipshaltige Putztrockenmörtel | ||
Gipsbinder | 50 % | |
Baukalk (Calciumhydroxid) | 5 % | |
Zusätze | Rest | Zusätze können vom Hersteller beigemischt werden, wie z. B. Füllstoffe, Fasern, Pigmente, Baukalk, Abbindeverzögerer sowie luftporenbildende, wasserrückhaltende und verflüssigende Stoffe (zur Verbesserung der Eigenschaften des Gips-Trockenmörtels), es sind natürliche oder synthetische Stoffe oder Stoffe aus der Wiederverwertung, die für die Anwendung in Gebäuden geeignet sind, z. B. leichte Zusätze (Perlit, Vermiculit) oder Zusätze wie Quarzsand oder gebrochener Kalkstein |
Gipskalk-Putztrockenmörtel | ||
Gipsbinder | produktabhängig 50 % | |
Baukalk (Calciumhydroxid) | 5 % | Zusätze können vom Hersteller beigemischt werden, wie z. B. Füllstoffe, Fasern, Pigmente, Baukalk, Abbindeverzögerer sowie luftporenbildende, wasserrückhaltende und verflüssigende Stoffe (zur Verbesserung der Eigenschaften des Gips-Trockenmörtels), es sind natürliche oder synthetische Stoffe oder Stoffe aus der Wiederverwertung, die für die Anwendung in Gebäuden geeignet sind, z. B. leichte Zusätze (Perlit, Vermiculit) oder Zusätze wie Quarzsand oder gebrochener Kalkstein |
Hinweis
Je nach Art und Verwendungszweck des Baustoffes auf Gipsbasis variieren die Inhaltsstoffe. Zudem ist die Zusammensetzung der Gipsabfälle z. B. beim Gebäudeabbruch von der Historie des Standortes abhängig (z. B. Anhaftungen anderer Baumaterialien oder Verunreinigungen mit gefährlichen Stoffen).
- EU - Europäische Union
- Gipsstein, Material-Archiv, 10/2016
- Technischer Leitfaden zur Abfalleinstufung, 2018/C 124/01, Europäische Kommission vom 09.04.2018
- DE - Bundesrepublik Deutschland
- BW - Baden-Württemberg
- BY - Bayern
- Herstellung und Entsorgung von Gipsplatten, Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU), September 2007
- Bayerisches Landesamt für Umwelt, Infoblätter Kreislaufwirtschaft -Gipsplatten und mehr, 05/2017
- SN - Sachsen
- SH - Schleswig-Holstein