Herkunft und charakteristische Zusammensetzung
Herkunft
Allgemein
Primäraluminiumherstellung
Primär- oder sog. Hüttenaluminium wird in einem mehrstufigen Prozess aus dem Rohstoff Bauxit erzeugt. Das gemahlene Bauxit wird zusammen mit eisenhaltigen Zuschlagstoffen in Druckbehältern bei 150 bis 200 °C in konzentrierter Natronlauge erhitzt, wobei das Aluminium als Aluminat in Lösung geht und anschließend vom eisenreichen Schlamm (Rotschlamm) abfiltriert wird. Aus der Aluminatlösung scheidet sich Aluminiumhydroxid durch Abkühlen, Verdünnen und Impfen mit feinen Aluminiumhydroxid-Kristallen ab und wird im Drehrohrofen bei ca. 1200 °C zu Aluminiumoxid Al2O3 umgewandelt. Das Aluminiumoxid wird in der Schmelzflusselektrolyse zusammen mit Kryolith bei ca. 1000 °C geschmolzen und das flüssige Aluminium in Gießformen abgegossen. Aus ca. 3.800 kg Bauxit werden ca. 1.000 kg Rohaluminium gewonnen.
Sekundäraluminiumherstellung
Sekundäraluminium wird aus sortierten, aufbereiteten Neuschrotten (Schrotte, die in Betrieben der Aluminiumverarbeitung anfallen) und Altschrotten (ausgediente Aluminiumprodukte, z. B. Haushaltsgeräte- oder Fahrzeugteile) erschmolzen. Gusslegierungen werden in Deutschland überwiegend in Drehtrommelöfen unter einer Decke von flüssigem Schmelzsalz erschmolzen. Knetlegierungen werden allgemein in Herdöfen hergestellt. Nach dem Schmelzprozess erfolgt zumeist eine Raffination zur Säuberung der Legierungen, bevor das flüssige Aluminium entweder zu Masseln vergossen oder als Flüssigaluminium direkt zur Gießerei gebracht wird.
100302 Anodenschrott
Anodenschrott fällt bei der Schmelzflusselektrolyse von Primäraluminium an. Durch die bei der Elektrolyse ablaufenden Oxidationsprozesse verbrauchen sich die aus gebrannten Sonderkoksen (Koks, Anthrazit und Graphit) bestehenden Anoden. Die Anodenreste, sog. Anodenstümpfe, bestehen weitgehend aus dem Ausgangsmaterial und müssen regelmäßig gegen neue Anoden ausgetauscht werden.
100304* Schlacken aus der Erstschmelze
Schlacken aus der Erstschmelze werden auch Weiße Krätzen genannt. Sie treten bei der Erstschmelze von Aluminium auf, wenn das Metall in Kontakt mit Luft kommt, während es sich im geschmolzenen Zustand befindet. Die Weiße Krätze besteht im wesentlichen aus metallischem und oxidiertem Aluminium sowie weiteren Aluminiumverbindungen, z. B. MgAl2O4, Ca3Al2O6. Je nach Prozess und Ausgangsmaterial können weitere Verunreinigungen enthalten sein.
100305 Aluminiumoxidabfälle
Aluminiumoxidabfälle können in verschiedenen Prozessstufen der Primär- und Sekundäraluminiumherstellung und in der Abgasreinigung anfallen. Sie sind, je nach Herkunft, stückig oder staubförmig und mit anderen Stoffen verunreinigt, z. B. Fluoridanreicherungen im Staub aus der trockenen Abgasreinigung. Fälschlicherweise werden in der Praxis manchmal auch Aluminiumabschöpfungen aus dem Schmelzprozess und Krätzen mit hohen Metallgehalten dem Abfallschlüssel 100305 zugeordnet.
100308* Salzschlacken aus der Zweitschmelze
Zur Rückgewinnung von Aluminium werden sortierte und aufbereitete Schrotte und weitere aluminiumhaltige Abfälle, z. B. Krätzen, in Drehtrommelöfen eingeschmolzen. Eine Abdeckung aus Schmelzsalz soll die Oxidation des Metalls möglichst gering halten. Die leicht lösliche Salzschlacke enthält neben dem Ausgangsmaterial (zumeist NaCl, KCl, und CaF2) bis zu 15 % Aluminium (in metallischer und/oder oxidierter Form) und sonstige aus den Schrotten aufgenommene anorganische und organische Verunreinigungen.
Salzschlacken enthalten selten reaktives Aluminium. Sie enthalten ggf. Spuren von Carbiden, Fluoriden, Nitriden und Phosphiden, die in Kontakt mit Wasser giftige bzw. entzündliche Gase bilden können.
Die anfallende Salzschlackenmenge wird wesentlich durch die Sortierung und Aufbereitung des Schrotts sowie durch verfahrenstechnische Aspekte bestimmt und beträgt pro Tonne produzierten Sekundäraluminiums ca. 160 bis 400 Kilogramm.
100309* schwarze Krätzen aus der Zweitschmelze
Schwarze Krätzen entstehen in Sekundärschmelzen, wenn das flüssige Aluminiummetall nicht vollständig vor Luftzutritt geschützt werden kann, z. B. bei Schmelz-, Warmhalte- oder Gießvorgängen. Die sich bildende Oxidhaut muss von Zeit zu Zeit entfernt (abgekrätzt) werden. Das in Form von festen Partikeln oder flüssig abgezogene und nach dem Erstarren körnige bis klumpige Material besteht im Wesentlichen aus metallischem Aluminium und Aluminiumoxid Al2O3. Bedingt durch Verunreinigungen der Ausgangsschrotte, z. B. mit Ölen, Fetten, Lacken oder Kunststoffen, können die Krätzen Kohlenstoffverbindungen enthalten, die eine dunkle Einfärbung der Krätze bewirken (Schwarze Krätze).
Schwarze Krätzen können reaktives Aluminium enthalten. Sie können zudem ggf. Spuren von Carbiden, Fluoriden, Nitriden und Phosphiden enthalten, die in Kontakt mit Wasser giftige bzw. entzündliche Gase bilden.
Je nach Verfahren entstehen salzlose oder salzhaltige Krätzen. Letztere können Schmelzsalze in relevanten Mengen enthalten (bis zu 20 %).
100315* Abschaum, der entzündlich ist oder in Kontakt mit Wasser entzündliche Gase in gefährlicher Menge abgibt
Die o. g. Abfälle entstehen beim Einschmelzen und Weiterverarbeiten von Aluminium. Der poröse Abschaum besteht überwiegend aus einer metalloxidhaltigen, porösen Substanz (Schaum), die von der Oberfläche der Aluminiumschmelze abgezogen wird. Unter den Abfallschlüssel 100315* fallender Abschaum kann reaktives Aluminium und Spuren von Carbiden, Fluoriden, Nitriden und Phosphiden enthalten, die in Kontakt mit Wasser giftige bzw. entzündliche Gase bilden. Darüber hinaus kann der Abfall organische und anorganische Verunreinigungen beinhalten, die mit dem einzuschmelzenden Material eingeschleppt wurden.
Anmerkung: Der Abfall 100315* ist nicht zu verwechseln mit dem industriell hergestellten Aluminiumschaum, der als poröser, sehr leichter und formstabiler Werkstoff z. B. in der Automobilindustrie eingesetzt wird.
100316 Abschaum mit Ausnahme desjenigen, der unter 100315 fällt
Bei der Abfallart mit dem Abfallschlüssel 100316 handelt es sich um Aluminiumabschöpfungen aus der thermischen Aluminiummetallurgie, z. B. Schmelzen und Gießen. Die Abschöpfungen (Krätzen, Skimmings) weisen einen hohen Gehalt an metallischem Aluminium (mind. 45 %) auf. Gefahrenrelevante Stoffe, z. B. Carbide oder Phosphide, sind nicht enthalten. Darüber hinaus kann der Abfall organische und anorganische Verunreinigungen beinhalten, die mit dem einzuschmelzenden Material eingeschleppt wurden, wie z. B. Öle, Fette, Lacke oder Kunststoffe.
100317* teerhaltige Abfälle aus der Anodenherstellung
Die Anodenherstellung erfolgt auf Basis von kalziniertem Petrolkoks, Pech und gemahlenen Anodenresten. Allgemein wird zwischen den bei ca. 1.200 °C vorgebrannten festen, blockförmigen Anoden im sog. Prebake-Verfahren und den fließfähigen, selbstbackenden Anoden mit hohem Pechanteil im sog. Söderberg-Verfahren unterschieden.
Die Anoden aus der Prebake-Verfahren enthalten keine relevanten Mengen an PAK. Im Fertigungsverfahren können bei Verwendung von Teerpech PAK freigesetzt und in der Abgasreinigung zurückgehalten werden. Die Anoden für Söderberganlagen enthalten relevante Mengen an PAK. Der Gehalt ist von den Ausgangsstoffen und der evtl. Verwendung von Teer abhängig.
100318 Abfälle aus der Anodenherstellung, die Kohlenstoffe enthalten, mit Ausnahme derjenigen, die unter 100317 fallen
Anoden auf reiner Kohlenstoffbasis, die ohne Verwendung von Teer hergestellt wurden und keine PAK enthalten, sind dem Abfallschlüssel 100318 zuzuordnen.
100319* Filterstaub, der gefährliche Stoffe enthält
Zur Reinigung der Abgase aus der Aluminiumherstellung werden zumeist trockene Abscheideverfahren eingesetzt, z. B. Gewebe- und Elektrofilter oder Adsorptionsverfahren. Die Stäube der Abfallart mit dem Abfallschlüssel 100319* stammen aus unterschiedlichen Prozessstufen, jedoch mehrheitlich aus den Schmelz- und Gießprozessen. Menge und Zusammensetzung der Stäube sind herkunftsspezifisch.
Filterstäube aus der Primäraluminiumschmelze enthalten neben (reaktiven) Aluminiumpartikeln auch relevante Mengen an Tonerde und Kryolith sowie gefahrenrelevante Anteile Carbid, Fluorid, Nitrid, Phosphid und PAK.
Filterstäube aus Sekundärschmelzen bestehen im Wesentlichen aus Partikeln des eingesetzten Schmelzsalzes (u. a. NaCl, KCl, CaF2) und Aluminiumstaub, mit Carbid, Fluorid, Nitrid und Phosphid als gefahrenrelevante Nebenbestandteile.
Bei den Filterrückständen aus der thermischen Vorbehandlung aus Altschrotten ist, je nach Art und Grad der Verunreinigungen (z. B. Lacke, Öle), mit gefahrenrelevanten Kohlenwasserstoffverbindungen, einschl. PAK, zu rechnen.
100320 Filterstaub mit Ausnahme von Filterstaub, der unter 100319 fällt
Filterstaub, der keine gefahrenrelevanten Bestandteile aufweist, stammt in der Regel nicht aus dem Schmelzprozess, sondern aus sonstigen Prozessstufen, z. B. mechanische Aufbereitung, Sortierung u. ä.
100321* andere Teilchen und Staub (einschließlich Kugelmühlenstaub), die gefährliche Stoffe enthalten
Dem Abfallschlüssel 100321* werden in der Praxis oft Abfälle zugeordnet, die keine "hüttenspezifische" Herkunft haben, bei der Reinigung der Abluft aus der Vorbehandlungsstufe, z. B. Mahlen von Bauxit, oder aus der mechanischen Behandlung von Salzschlacken und Krätzen in Brechern und Mühlen, einschl. Reinigung der Abluft, stammen und gefährliche Stoffe enthalten.
Die Zusammensetzung ist demnach herkunftsspezifisch. Anteile an gefährlichen Stoffen können z. B. in Stäuben aus der Behandlung gebrauchter Schmelzsalze enthalten sein (z. B. reaktiver Aluminiumstaub, Carbide).
100322 Teilchen und Staub (einschließlich Kugelmühlenstaub) mit Ausnahme derjenigen, die unter 100321 fallen
Dem Abfallschlüssel 100322 werden in der Praxis oft Abfälle zugeordnet, die keine "hüttenspezifische" Herkunft haben, bei der Reinigung der Abluft aus der Vorbehandlungstufe, z. B. Mahlen von Bauxit, oder der mechanischen Behandlung von Salzschlacken und Krätzen stammen und keine gefährlichen Stoffe enthalten.
100323* feste Abfälle aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten
Dem Abfallschlüssel sind die festen, nicht staubförmigen Abfälle aus der trockenen Reinigung von Abgasen, insbesondere aus den Schmelzprozessen, zuzuordnen, die gefahrenrelevante Bestandteile enthalten.
Die Zusammensetzung, z. B. reaktive Aluminiumbestandteile, Kryolith etc., ist herkunftsspezifisch. Weitere Angaben unter Abfallschlüssel 100319*.
100324 feste Abfälle aus der Abgasbehandlung mit Ausnahme derjenigen, die unter 100323 fallen
Dem Abfallschlüssel sind die festen, nicht staubförmigen Abfälle aus der trockenen Reinigung von Abgasen, insbesondere aus den dem Schmelzprozess vor- oder nachgelagerten Prozessstufen, zuzuordnen, die keine gefahrenrelevanten Bestandteile enthalten.
100325* Schlämme und Filterkuchen aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten
Zum Teil werden zur Reinigung der Abgase aus den verschiedenen Prozessstufen der Aluminiumherstellung noch Nassabscheider eingesetzt, kombiniert mit Abtrennung fester Partikel in Form von Schlämmen oder Filterkuchen. Die Menge und Zusammensetzung der dabei entstehenden Schlämme und Filterkuchen ist herkunftsspezifisch. Schlämme/Filterkuchen der Abfallart 100325* stammen in erster Linie aus der Reinigung der Abgase aus dem Schmelzprozess (Primär- und Sekundärbetriebe) und thermischer Vorbehandlung von Altschrotten.
Schlämme und Filterkuchen aus Primärschmelzen enthalten keine reaktiven Aluminiumpartikel, Carbide, Fluoride, Nitride oder Phosphide. Sie können relevante Mengen an Tonerde und Kryolith und PAK enthalten.
Schlämme und Filterkuchen aus Sekundärschmelzen beinhalten im wesentlichen Schmelzsalz (u. a. NaCl, KCl, CaF2) und Aluminiumanteile. Ebenso können Carbid, Fluorid, Nitrid und Phosphid auftreten.
Sofern Nassabscheider bei der Reinigung von Abgasen aus der thermischen Vorbehandlung von Altschrotten eingesetzt werden, so ist je nach Art und Grad der Verunreinigungen (z. B. Lacke, Öle etc.) mit gefahrenrelevanten Kohlenwasserstoffverbindungen, einschließlich PAK, zu rechnen.
100326 Schlämme und Filterkuchen aus der Abgasbehandlung mit Ausnahme derjenigen, die unter 100325 fallen
Schlämme und Filterkuchen, die keine gefahrenrelevanten Bestandteile aufweisen, stammen in der Regel nicht aus dem Schmelzprozess, sondern aus sonstigen vor- oder nachgeschalteten Prozessstufen, z. B. mechanische Aufbereitung, Sortierung u. ä. die Zusammensetzung ist herkunftsspezifisch.
100327* ölhaltige Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung
Kühlwasser wird bei der Primär- und Sekundäraluminiumerzeugung in geringem Umfang eingesetzt. Anwendungsbereich sind die Energieerzeugung, Kühlung des gegossenen Metalls und Salzschlackeaufbereitung. Bei der Filtration oder periodischen Abschlämmung des Kühlkreislaufes fallen Schlämme bzw. Filterkuchen an, deren Zusammensetzung von dem zu kühlenden Medium abhängt.
Schlämme oder Filterkuchen aus der Behandlung von ölhaltigem Kühlwasser sind dem Abfallschlüssel 100327* zuzuordnen.
100328 Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung mit Ausnahme derjenigen, die unter 10 03 27 fallen
Die Herstellung von Aluminium ist ein inhärent trockener Prozess. Kühlwasser wird bei der Anodenherstellung sowie der Primär- und Sekundäraluminiumerzeugung in geringem Umfang eingesetzt. Anwendungsbereich sind die Energieerzeugung, Kühlung des gegossenen Metalls und Salzschlackeaufbereitung. Bei der Filtration oder periodischen Abschlämmung des Kühlkreislaufes fallen Schlämme bzw. Filterkuchen an, deren Zusammensetzung von dem zu kühlenden Medium abhängt.
Schlämme oder Filterkuchen aus der Behandlung von Kühlwasser, das keine gefahrenrelevanten Bestandteile aufweist, sind dem Abfallschlüssel 100328 zuzuordnen.
100329* gefährliche Stoffe enthaltende Abfälle aus der Behandlung von Salzschlacken und schwarzen Krätzen
Für die Aufbereitung von Salzschlacken und Krätzen stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung. Es handelt sich im Allgemeinen um die Schritte mechanische Zerkleinerung, Metallabtrennung, Auswaschen der Salzkomponenten mit Wasser, Abfiltrieren des wasserunlöslichen Anteils und Auskristallisieren des Recycling-Salzes.
Bei der mechanischen Vorbehandlung fallen Stäube, deren Zusammensetzung der Abfallart Filterstaub 100319* aus Sekundärschmelzen entspricht, und die Bestandteile des Schmelzsalzes (u. a. NaCl, KCl, CaF2), reaktiver Aluminiumstaub sowie Carbid, Fluorid, Nitrid und Phosphid an.
Bei der Nassaufbereitung kann Wasserstoff und Ammonik entstehen. Wasserstoff bildet sich, wenn mechanisch nicht abgetrenntes, feinkörniges Restaluminium mit Wasser reagiert. Ammonik entsteht, wenn Aluminiumnitrid mit Wasser reagiert. Das Aluminiumnitrid in der Salzschlacke entsteht dadurch, dass Aluminium beim Schmelzen an der Luft nicht nur mit dem Sauerstoff, sondern in geringem Umfang auch mit dem Stickstoff der Luft reagiert. Die Rückstände aus dem Löse-, Auswasch- und Kristallisationsprozess enthalten in der Regel keine gefahrenrelevanten Bestandteile mehr. Der wasserunlösliche Anteil enthält neben Aluminiumoxid Al203 geringe Mengen an Silizium-, Magnesium- und Calciumoxid. Der wasserlösliche Anteil (Recycling-Salz) entspricht in der Zusammensetzung dem ursprünglich eingesetzten Schmelzsalz.
Die Salzschlacken und Krätzen werden entweder gemeinsam oder in getrennten Prozessen behandelt.
100330 Abfälle aus der Behandlung von Salzschlacken und schwarzen Krätzen mit Ausnahme derjenigen, die unter 100329 fallen
Bei der Abfallart 100330 handelt es sich um feste Rückstände aus der Behandlung von Salzschlacken und schwarzen Krätzen, die keine gefahrenrelevanten Bestandteile aufweisen: Stäube aus der mechanischen Vorbehandlung und feste, evtl. schlammförmige, Rückstände aus dem Löse-/Kristallisationsprozess.
Primäraluminiumherstellung
Primär- oder sog. Hüttenaluminium wird in einem mehrstufigen Prozess aus dem Rohstoff Bauxit erzeugt. Das gemahlene Bauxit wird zusammen mit eisenhaltigen Zuschlagstoffen in Druckbehältern bei 150 bis 200 °C in konzentrierter Natronlauge erhitzt, wobei das Aluminium als Aluminat in Lösung geht und anschließend vom eisenreichen Schlamm (Rotschlamm) abfiltriert wird. Aus der Aluminatlösung scheidet sich Aluminiumhydroxid durch Abkühlen, Verdünnen und Impfen mit feinen Aluminiumhydroxid-Kristallen ab und wird im Drehrohrofen bei ca. 1200 °C zu Aluminiumoxid Al2O3 umgewandelt. Das Aluminiumoxid wird in der Schmelzflusselektrolyse zusammen mit Kryolith bei ca. 1000 °C geschmolzen und das flüssige Aluminium in Gießformen abgegossen. Aus ca. 3.800 kg Bauxit werden ca. 1.000 kg Rohaluminium gewonnen.
Sekundäraluminiumherstellung
Sekundäraluminium wird aus sortierten, aufbereiteten Neuschrotten (Schrotte, die in Betrieben der Aluminiumverarbeitung anfallen) und Altschrotten (ausgediente Aluminiumprodukte, z. B. Haushaltsgeräte- oder Fahrzeugteile) erschmolzen. Gusslegierungen werden in Deutschland überwiegend in Drehtrommelöfen unter einer Decke von flüssigem Schmelzsalz erschmolzen. Knetlegierungen werden allgemein in Herdöfen hergestellt. Nach dem Schmelzprozess erfolgt zumeist eine Raffination zur Säuberung der Legierungen, bevor das flüssige Aluminium entweder zu Masseln vergossen oder als Flüssigaluminium direkt zur Gießerei gebracht wird.
100302 Anodenschrott
Anodenschrott fällt bei der Schmelzflusselektrolyse von Primäraluminium an. Durch die bei der Elektrolyse ablaufenden Oxidationsprozesse verbrauchen sich die aus gebrannten Sonderkoksen (Koks, Anthrazit und Graphit) bestehenden Anoden. Die Anodenreste, sog. Anodenstümpfe, bestehen weitgehend aus dem Ausgangsmaterial und müssen regelmäßig gegen neue Anoden ausgetauscht werden.
100304* Schlacken aus der Erstschmelze
Schlacken aus der Erstschmelze werden auch Weiße Krätzen genannt. Sie treten bei der Erstschmelze von Aluminium auf, wenn das Metall in Kontakt mit Luft kommt, während es sich im geschmolzenen Zustand befindet. Die Weiße Krätze besteht im wesentlichen aus metallischem und oxidiertem Aluminium sowie weiteren Aluminiumverbindungen, z. B. MgAl2O4, Ca3Al2O6. Je nach Prozess und Ausgangsmaterial können weitere Verunreinigungen enthalten sein.
100305 Aluminiumoxidabfälle
Aluminiumoxidabfälle können in verschiedenen Prozessstufen der Primär- und Sekundäraluminiumherstellung und in der Abgasreinigung anfallen. Sie sind, je nach Herkunft, stückig oder staubförmig und mit anderen Stoffen verunreinigt, z. B. Fluoridanreicherungen im Staub aus der trockenen Abgasreinigung. Fälschlicherweise werden in der Praxis manchmal auch Aluminiumabschöpfungen aus dem Schmelzprozess und Krätzen mit hohen Metallgehalten dem Abfallschlüssel 100305 zugeordnet.
100308* Salzschlacken aus der Zweitschmelze
Zur Rückgewinnung von Aluminium werden sortierte und aufbereitete Schrotte und weitere aluminiumhaltige Abfälle, z. B. Krätzen, in Drehtrommelöfen eingeschmolzen. Eine Abdeckung aus Schmelzsalz soll die Oxidation des Metalls möglichst gering halten. Die leicht lösliche Salzschlacke enthält neben dem Ausgangsmaterial (zumeist NaCl, KCl, und CaF2) bis zu 15 % Aluminium (in metallischer und/oder oxidierter Form) und sonstige aus den Schrotten aufgenommene anorganische und organische Verunreinigungen.
Salzschlacken enthalten selten reaktives Aluminium. Sie enthalten ggf. Spuren von Carbiden, Fluoriden, Nitriden und Phosphiden, die in Kontakt mit Wasser giftige bzw. entzündliche Gase bilden können.
Die anfallende Salzschlackenmenge wird wesentlich durch die Sortierung und Aufbereitung des Schrotts sowie durch verfahrenstechnische Aspekte bestimmt und beträgt pro Tonne produzierten Sekundäraluminiums ca. 160 bis 400 Kilogramm.
100309* schwarze Krätzen aus der Zweitschmelze
Schwarze Krätzen entstehen in Sekundärschmelzen, wenn das flüssige Aluminiummetall nicht vollständig vor Luftzutritt geschützt werden kann, z. B. bei Schmelz-, Warmhalte- oder Gießvorgängen. Die sich bildende Oxidhaut muss von Zeit zu Zeit entfernt (abgekrätzt) werden. Das in Form von festen Partikeln oder flüssig abgezogene und nach dem Erstarren körnige bis klumpige Material besteht im Wesentlichen aus metallischem Aluminium und Aluminiumoxid Al2O3. Bedingt durch Verunreinigungen der Ausgangsschrotte, z. B. mit Ölen, Fetten, Lacken oder Kunststoffen, können die Krätzen Kohlenstoffverbindungen enthalten, die eine dunkle Einfärbung der Krätze bewirken (Schwarze Krätze).
Schwarze Krätzen können reaktives Aluminium enthalten. Sie können zudem ggf. Spuren von Carbiden, Fluoriden, Nitriden und Phosphiden enthalten, die in Kontakt mit Wasser giftige bzw. entzündliche Gase bilden.
Je nach Verfahren entstehen salzlose oder salzhaltige Krätzen. Letztere können Schmelzsalze in relevanten Mengen enthalten (bis zu 20 %).
100315* Abschaum, der entzündlich ist oder in Kontakt mit Wasser entzündliche Gase in gefährlicher Menge abgibt
Die o. g. Abfälle entstehen beim Einschmelzen und Weiterverarbeiten von Aluminium. Der poröse Abschaum besteht überwiegend aus einer metalloxidhaltigen, porösen Substanz (Schaum), die von der Oberfläche der Aluminiumschmelze abgezogen wird. Unter den Abfallschlüssel 100315* fallender Abschaum kann reaktives Aluminium und Spuren von Carbiden, Fluoriden, Nitriden und Phosphiden enthalten, die in Kontakt mit Wasser giftige bzw. entzündliche Gase bilden. Darüber hinaus kann der Abfall organische und anorganische Verunreinigungen beinhalten, die mit dem einzuschmelzenden Material eingeschleppt wurden.
Anmerkung: Der Abfall 100315* ist nicht zu verwechseln mit dem industriell hergestellten Aluminiumschaum, der als poröser, sehr leichter und formstabiler Werkstoff z. B. in der Automobilindustrie eingesetzt wird.
100316 Abschaum mit Ausnahme desjenigen, der unter 100315 fällt
Bei der Abfallart mit dem Abfallschlüssel 100316 handelt es sich um Aluminiumabschöpfungen aus der thermischen Aluminiummetallurgie, z. B. Schmelzen und Gießen. Die Abschöpfungen (Krätzen, Skimmings) weisen einen hohen Gehalt an metallischem Aluminium (mind. 45 %) auf. Gefahrenrelevante Stoffe, z. B. Carbide oder Phosphide, sind nicht enthalten. Darüber hinaus kann der Abfall organische und anorganische Verunreinigungen beinhalten, die mit dem einzuschmelzenden Material eingeschleppt wurden, wie z. B. Öle, Fette, Lacke oder Kunststoffe.
100317* teerhaltige Abfälle aus der Anodenherstellung
Die Anodenherstellung erfolgt auf Basis von kalziniertem Petrolkoks, Pech und gemahlenen Anodenresten. Allgemein wird zwischen den bei ca. 1.200 °C vorgebrannten festen, blockförmigen Anoden im sog. Prebake-Verfahren und den fließfähigen, selbstbackenden Anoden mit hohem Pechanteil im sog. Söderberg-Verfahren unterschieden.
Die Anoden aus der Prebake-Verfahren enthalten keine relevanten Mengen an PAK. Im Fertigungsverfahren können bei Verwendung von Teerpech PAK freigesetzt und in der Abgasreinigung zurückgehalten werden. Die Anoden für Söderberganlagen enthalten relevante Mengen an PAK. Der Gehalt ist von den Ausgangsstoffen und der evtl. Verwendung von Teer abhängig.
100318 Abfälle aus der Anodenherstellung, die Kohlenstoffe enthalten, mit Ausnahme derjenigen, die unter 100317 fallen
Anoden auf reiner Kohlenstoffbasis, die ohne Verwendung von Teer hergestellt wurden und keine PAK enthalten, sind dem Abfallschlüssel 100318 zuzuordnen.
100319* Filterstaub, der gefährliche Stoffe enthält
Zur Reinigung der Abgase aus der Aluminiumherstellung werden zumeist trockene Abscheideverfahren eingesetzt, z. B. Gewebe- und Elektrofilter oder Adsorptionsverfahren. Die Stäube der Abfallart mit dem Abfallschlüssel 100319* stammen aus unterschiedlichen Prozessstufen, jedoch mehrheitlich aus den Schmelz- und Gießprozessen. Menge und Zusammensetzung der Stäube sind herkunftsspezifisch.
Filterstäube aus der Primäraluminiumschmelze enthalten neben (reaktiven) Aluminiumpartikeln auch relevante Mengen an Tonerde und Kryolith sowie gefahrenrelevante Anteile Carbid, Fluorid, Nitrid, Phosphid und PAK.
Filterstäube aus Sekundärschmelzen bestehen im Wesentlichen aus Partikeln des eingesetzten Schmelzsalzes (u. a. NaCl, KCl, CaF2) und Aluminiumstaub, mit Carbid, Fluorid, Nitrid und Phosphid als gefahrenrelevante Nebenbestandteile.
Bei den Filterrückständen aus der thermischen Vorbehandlung aus Altschrotten ist, je nach Art und Grad der Verunreinigungen (z. B. Lacke, Öle), mit gefahrenrelevanten Kohlenwasserstoffverbindungen, einschl. PAK, zu rechnen.
100320 Filterstaub mit Ausnahme von Filterstaub, der unter 100319 fällt
Filterstaub, der keine gefahrenrelevanten Bestandteile aufweist, stammt in der Regel nicht aus dem Schmelzprozess, sondern aus sonstigen Prozessstufen, z. B. mechanische Aufbereitung, Sortierung u. ä.
100321* andere Teilchen und Staub (einschließlich Kugelmühlenstaub), die gefährliche Stoffe enthalten
Dem Abfallschlüssel 100321* werden in der Praxis oft Abfälle zugeordnet, die keine "hüttenspezifische" Herkunft haben, bei der Reinigung der Abluft aus der Vorbehandlungsstufe, z. B. Mahlen von Bauxit, oder aus der mechanischen Behandlung von Salzschlacken und Krätzen in Brechern und Mühlen, einschl. Reinigung der Abluft, stammen und gefährliche Stoffe enthalten.
Die Zusammensetzung ist demnach herkunftsspezifisch. Anteile an gefährlichen Stoffen können z. B. in Stäuben aus der Behandlung gebrauchter Schmelzsalze enthalten sein (z. B. reaktiver Aluminiumstaub, Carbide).
100322 Teilchen und Staub (einschließlich Kugelmühlenstaub) mit Ausnahme derjenigen, die unter 100321 fallen
Dem Abfallschlüssel 100322 werden in der Praxis oft Abfälle zugeordnet, die keine "hüttenspezifische" Herkunft haben, bei der Reinigung der Abluft aus der Vorbehandlungstufe, z. B. Mahlen von Bauxit, oder der mechanischen Behandlung von Salzschlacken und Krätzen stammen und keine gefährlichen Stoffe enthalten.
100323* feste Abfälle aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten
Dem Abfallschlüssel sind die festen, nicht staubförmigen Abfälle aus der trockenen Reinigung von Abgasen, insbesondere aus den Schmelzprozessen, zuzuordnen, die gefahrenrelevante Bestandteile enthalten.
Die Zusammensetzung, z. B. reaktive Aluminiumbestandteile, Kryolith etc., ist herkunftsspezifisch. Weitere Angaben unter Abfallschlüssel 100319*.
100324 feste Abfälle aus der Abgasbehandlung mit Ausnahme derjenigen, die unter 100323 fallen
Dem Abfallschlüssel sind die festen, nicht staubförmigen Abfälle aus der trockenen Reinigung von Abgasen, insbesondere aus den dem Schmelzprozess vor- oder nachgelagerten Prozessstufen, zuzuordnen, die keine gefahrenrelevanten Bestandteile enthalten.
100325* Schlämme und Filterkuchen aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten
Zum Teil werden zur Reinigung der Abgase aus den verschiedenen Prozessstufen der Aluminiumherstellung noch Nassabscheider eingesetzt, kombiniert mit Abtrennung fester Partikel in Form von Schlämmen oder Filterkuchen. Die Menge und Zusammensetzung der dabei entstehenden Schlämme und Filterkuchen ist herkunftsspezifisch. Schlämme/Filterkuchen der Abfallart 100325* stammen in erster Linie aus der Reinigung der Abgase aus dem Schmelzprozess (Primär- und Sekundärbetriebe) und thermischer Vorbehandlung von Altschrotten.
Schlämme und Filterkuchen aus Primärschmelzen enthalten keine reaktiven Aluminiumpartikel, Carbide, Fluoride, Nitride oder Phosphide. Sie können relevante Mengen an Tonerde und Kryolith und PAK enthalten.
Schlämme und Filterkuchen aus Sekundärschmelzen beinhalten im wesentlichen Schmelzsalz (u. a. NaCl, KCl, CaF2) und Aluminiumanteile. Ebenso können Carbid, Fluorid, Nitrid und Phosphid auftreten.
Sofern Nassabscheider bei der Reinigung von Abgasen aus der thermischen Vorbehandlung von Altschrotten eingesetzt werden, so ist je nach Art und Grad der Verunreinigungen (z. B. Lacke, Öle etc.) mit gefahrenrelevanten Kohlenwasserstoffverbindungen, einschließlich PAK, zu rechnen.
100326 Schlämme und Filterkuchen aus der Abgasbehandlung mit Ausnahme derjenigen, die unter 100325 fallen
Schlämme und Filterkuchen, die keine gefahrenrelevanten Bestandteile aufweisen, stammen in der Regel nicht aus dem Schmelzprozess, sondern aus sonstigen vor- oder nachgeschalteten Prozessstufen, z. B. mechanische Aufbereitung, Sortierung u. ä. die Zusammensetzung ist herkunftsspezifisch.
100327* ölhaltige Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung
Kühlwasser wird bei der Primär- und Sekundäraluminiumerzeugung in geringem Umfang eingesetzt. Anwendungsbereich sind die Energieerzeugung, Kühlung des gegossenen Metalls und Salzschlackeaufbereitung. Bei der Filtration oder periodischen Abschlämmung des Kühlkreislaufes fallen Schlämme bzw. Filterkuchen an, deren Zusammensetzung von dem zu kühlenden Medium abhängt.
Schlämme oder Filterkuchen aus der Behandlung von ölhaltigem Kühlwasser sind dem Abfallschlüssel 100327* zuzuordnen.
100328 Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung mit Ausnahme derjenigen, die unter 10 03 27 fallen
Die Herstellung von Aluminium ist ein inhärent trockener Prozess. Kühlwasser wird bei der Anodenherstellung sowie der Primär- und Sekundäraluminiumerzeugung in geringem Umfang eingesetzt. Anwendungsbereich sind die Energieerzeugung, Kühlung des gegossenen Metalls und Salzschlackeaufbereitung. Bei der Filtration oder periodischen Abschlämmung des Kühlkreislaufes fallen Schlämme bzw. Filterkuchen an, deren Zusammensetzung von dem zu kühlenden Medium abhängt.
Schlämme oder Filterkuchen aus der Behandlung von Kühlwasser, das keine gefahrenrelevanten Bestandteile aufweist, sind dem Abfallschlüssel 100328 zuzuordnen.
100329* gefährliche Stoffe enthaltende Abfälle aus der Behandlung von Salzschlacken und schwarzen Krätzen
Für die Aufbereitung von Salzschlacken und Krätzen stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung. Es handelt sich im Allgemeinen um die Schritte mechanische Zerkleinerung, Metallabtrennung, Auswaschen der Salzkomponenten mit Wasser, Abfiltrieren des wasserunlöslichen Anteils und Auskristallisieren des Recycling-Salzes.
Bei der mechanischen Vorbehandlung fallen Stäube, deren Zusammensetzung der Abfallart Filterstaub 100319* aus Sekundärschmelzen entspricht, und die Bestandteile des Schmelzsalzes (u. a. NaCl, KCl, CaF2), reaktiver Aluminiumstaub sowie Carbid, Fluorid, Nitrid und Phosphid an.
Bei der Nassaufbereitung kann Wasserstoff und Ammonik entstehen. Wasserstoff bildet sich, wenn mechanisch nicht abgetrenntes, feinkörniges Restaluminium mit Wasser reagiert. Ammonik entsteht, wenn Aluminiumnitrid mit Wasser reagiert. Das Aluminiumnitrid in der Salzschlacke entsteht dadurch, dass Aluminium beim Schmelzen an der Luft nicht nur mit dem Sauerstoff, sondern in geringem Umfang auch mit dem Stickstoff der Luft reagiert. Die Rückstände aus dem Löse-, Auswasch- und Kristallisationsprozess enthalten in der Regel keine gefahrenrelevanten Bestandteile mehr. Der wasserunlösliche Anteil enthält neben Aluminiumoxid Al203 geringe Mengen an Silizium-, Magnesium- und Calciumoxid. Der wasserlösliche Anteil (Recycling-Salz) entspricht in der Zusammensetzung dem ursprünglich eingesetzten Schmelzsalz.
Die Salzschlacken und Krätzen werden entweder gemeinsam oder in getrennten Prozessen behandelt.
100330 Abfälle aus der Behandlung von Salzschlacken und schwarzen Krätzen mit Ausnahme derjenigen, die unter 100329 fallen
Bei der Abfallart 100330 handelt es sich um feste Rückstände aus der Behandlung von Salzschlacken und schwarzen Krätzen, die keine gefahrenrelevanten Bestandteile aufweisen: Stäube aus der mechanischen Vorbehandlung und feste, evtl. schlammförmige, Rückstände aus dem Löse-/Kristallisationsprozess.
Charakteristische Zusammensetzung
Inhaltsstoffe | Gehalte / Konzentrationen | Erläuterungen |
---|---|---|
100302 Anodenschrott | ||
kalzinierter Petrolkoks | frei von Ölen und sonstigen organischen Verunreinigungen | |
100304* Schlacken aus der Erstschmelze | ||
Aluminium und Alumniumoxid | bis 80 % | Anteil prozessbedingt |
Sonstige Aluminiumverbindungen | ||
Sonstige Verunreinigungen | Art und Anteil bedingt durch Prozess und Ausgangsmaterial | |
100305 Aluminiumoxidabfälle | ||
Aluminiumoxid | > 60 % | |
Verunreinigungen | Art und Menge herkunftsspezifisch, z. B. Fluoride, Schmelzsalze | |
100308* Salzschlacken aus der Zweitschmelze | ||
Schmelzsalzmischung, NaCl, KCl, CaF2 | > 85 % | Zusammensetzung herkunftsspezifisch |
Aluminium | < 15 % | In metallischer oder oxidierter Form |
Verunreinigungen | Art und Menge herkunftsspezifisch | |
100309* schwarze Krätzen aus der Zweitschmelze | ||
Aluminium | > 80 % | In metallischer oder oxidierter Form; ggf. reaktives Aluminium |
Abdeck-/Schmelzsalze | bis 20 % | Menge ist verfahrensspezifisch |
Verunreinigungen | Thermische Zersetzungsprodukte organischen Ursprungs, z. B. Öle, Fette, Lacke | |
100315* Abschaum, der entzündlich ist oder in Kontakt mit Wasser entzündliche Gase in gefährlicher Menge abgibt | ||
Aluminium, gesamt | > 95 % | Aluminium als Summe aus metallischem Aluminium und meist oxidisch gebundenen Anteilen, ggf. reaktives Aluminium |
Verunreinigungen | Art und Menge herkunfts-/verfahrensspezifisch, z. B. Carbide, Nitride, Phosphide | |
100316 Abschaum mit Ausnahme desjenigen, der unter 100315 fällt | ||
Aluminium, metallisch | > 45 % | Aluminiumgehalt resultiert überwiegend aus metallischem Aluminium in nicht reaktiver Form |
Organische und/oder anorganische Verunreinigungen | Art und Menge vom Ausgangsmaterial abhängig (nicht reaktiv) | |
100317* teerhaltige Abfälle aus der Anodenherstellung | ||
kalzinierter Petrolkoks | Hauptbestandteil | |
Pech | Anteil anwendungsspezifisch | |
Organische Verunreinigungen | PAK, mögl. bei Verwendung von Produktionsstoffen auf Teerbasis | |
100318 Abfälle aus der Anodenherstellung, die Kohlenstoffe enthalten, mit Ausnahme derjenigen, die unter 100317 fallen | ||
kalzinierter Petrolkoks | 100 % | |
100319* Filterstaub, der gefährliche Stoffe enthält | ||
Aluminium | In metallischer oder oxidierter Form; ggf. reaktives Aluminium; Anteil herkunftsspezifisch | |
Kryolith | Anteil herkunftsspezifisch | |
Schmelzsalze | NaCl, KCl, CaF2, Anteile herkunftsspezifisch | |
Anorganische Verunreinigungen | z. B. Carbid, Fluorid, Nitrid; Anteil herkunftsspezifisch | |
Organische Verunreinigungen | z. B. thermische Zersetzungsprodukte von Lacken, Ölen, Kunststoffen; Anteil herkunftsspezifisch | |
100320 Filterstaub mit Ausnahme von Filterstaub, der unter 100319 fällt | ||
Art und Menge der Zusammensetzung verfahrens- bzw. prozessstufenspezifisch | ||
100321* andere Teilchen und Staub (einschl. Kugelmühlenstaub), die gefährliche Stoffe enthalten | ||
Art und Menge der Inhaltsstoffe ist herkunftsspezifisch | ||
100322 andere Teilchen und Staub (einschl. Kugelmühlenstaub) mit Ausnahme derjenigen, die unter 100321 fallen | ||
Art und Menge der Inhaltsstoffe ist herkunftsspezifisch | ||
100323* feste Abfälle aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | ||
Aluminium | In metallischer oder oxidierter Form; ggf. reaktives Aluminium; Anteil ist herkunftsspezifisch | |
Kryolith | Anteil herkunftsspezifisch | |
Schmelzsalze | NaCl, KCl, CaF2, Anteile herkunftsspezifisch | |
Anorganische Verunreinigungen | z. B. Carbid, Fluorid, Nitrid; Anteil herkunftsspezifisch | |
Organische Verunreinigungen | z. B. thermische Zersetzungsprodukte von Lacken, Ölen, Kunststoffen; Anteil herkunftsspezifisch | |
100324 feste Abfälle aus der Abgasbehandlung mit Ausnahme derjenigen, die unter 100323 fallen | ||
Aluminium | In metallischer oder oxidierter Form (nicht reaktiv); Anteil ist herkunftsspezifisch | |
Kryolith | Anteil herkunftsspezifisch | |
Schmelzsalze | NaCl, KCl, CaF2, Anteile herkunftsspezifisch | |
100325* Schlämme und Filterkuchen aus der Abgasbehandlung, die gefährliche Stoffe enthalten | ||
Aluminium | In metallischer oder oxidierter Form (nicht reaktiv); Anteil ist herkunftsspezifisch | |
Kryolith | Anteil herkunftsspezifisch | |
Schmelzsalze | NaCl, KCl, CaF2, Anteile herkunftsspezifisch | |
Anorganische Verunreinigungen | z. B. Carbid, Fluorid, Nitrid; Anteil herkunftsspezifisch | |
Organische Verunreinigungen | z. B. thermische Zersetzungsprodukte von Lacken, Ölen, Kunststoffen; Anteil herkunftsspezifisch | |
100326 Schlämme und Filterkuchen aus der Abgasbehandlung mit Ausnahme derjenigen, die unter 100325 fallen | ||
Art und Menge der Inhaltsstoffe ist herkunftsspezifisch | ||
100327* ölhaltige Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung | ||
Organische Verunreinigungen | Kohlenwasserstoffe (Öle und Schmierstoffe) | |
100328 Abfälle aus der Kühlwasserbehandlung mit Ausnahme derjenigen, die unter 100327 fallen | ||
Art und Menge der Inhaltsstoffe abhängig vom Kühlwasserbehandlungsverfahren | ||
100329* gefährliche Stoffe enthaltende Abfälle aus der Behandlung von Salzschlacken und schwarzen Krätzen | ||
Aluminium | In metallischer oder oxidierter Form; ggf. reaktives Aluminium; Anteil herkunftsspezifisch | |
Kryolith | Anteil herkunftsspezifisch | |
Schmelzsalze | NaCl, KCl, CaF2, Anteile herkunftsspezifisch | |
Anorganische Verunreinigungen | z. B. Carbid, Fluorid, Nitrid; Anteil herkunftsspezifisch | |
100330 Abfälle aus der Behandlung von Salzschlacken und schwarzen Krätzen mit Ausnahme derjenigen, die unter 100329 fallen | ||
Art und Menge der Inhaltsstoffe abhängig vom Ausgangsmaterial (Schlacken, Krätzen) und dem Behandlungsverfahren |
Hinweis
Für die bei Schmelz-, Warmhalte- und Gießvorgängen sich bildende Aluminiumoxidhaut werden oft unterschiedliche Begriffe verwandt, z. B. Abschöpfungen (Skimmings), Krätzen, Abschaum evtl. sogar Schlacken. Die verwendeten Begriffe spiegeln z. T. nicht ausreichend die Herkunft und damit die potenziellen Eigenschaften des Materials wieder. Dies kann eine falsche oder zumindest missverständliche Zuordnung von Abfallschlüsseln zur Folge haben.