Herkunft und charakteristische Zusammensetzung
Herkunft
Allgemein
Die Untergruppe 0602 (Abfälle aus Herstellung, Zubereitung, Vertrieb und Anwendung von Basen) nennt in erster Linie die Basen Calcium-, Ammonium-, Natrium- und Kaliumhydroxid. Als Abfall fallen die Basen nicht in reiner Form an, sondern sind herstellungs- oder anwendungsbedingt verunreinigt. Aufgrund der sehr weit gefächerten industriellen, handwerklichen und sonstigen Anwendung sind Art und Grad der Verunreinigung sehr unterschiedlich, so dass im Rahmen dieses Steckbriefs nicht näher darauf eingegangen werden kann.
060201* Calciumhydroxid
Calciumhydroxid (Ca(OH)2) wird aus gebranntem Kalk (Calciumoxid, CaO) und Wasser gebildet. Die stark exotherme Reaktion wird als Kalklöschen und das entstandene Calciumhydroxid als gelöschter Kalk oder Löschkalk bezeichnet. Bei weiterer Zugabe von Wasser entsteht eine weiße Suspension, die sog. Kalkmilch. Nach Filtration oder Sedimentation dieser Kalkmilch wird eine klare, sehr verdünnte Calciumhydroxid-Lösung erhalten.
Verwendet wird Calciumhydroxid überwiegend als Baustoff bei der Mörtelherstellung und in Form von Kalkmilch als klassisches Fällungs- und Neutralisationsmittel bei der chemisch-physikalischen Abwasserbehandlung sowie bei der Rauchgasentschwefelung. In der Chemischen Industrie finden wässrige Lösungen und Suspensionen überall dort Verwendung, wo preisgünstige Laugen benötigt werden. Weitere Verwendung findet Calciumhydroxid beispielsweise als Anstrichpigment, Frostschutzanstrich für Obstbäume, in der Zuckerindustrie sowie in Gerbereien. In der Regel fällt Calciumhydroxid bei diesen Anwendungsprozessen als pastöser oder flüssiger Abfall an.
060203* Ammoniumhydroxid
Ammoniumhydroxid (NH4OH) liegt in der wässrigen Lösung des Ammoniak (Ammoniakwasser) vor. Ammoniak wird technisch aus Stickstoff und Wasserstoff bei hohem Druck und erhöhter Temperatur mit Hilfe von Katalysatoren hergestellt.
In der Chemischen Industrie ist Ammoniak das Ausgangsprodukt für viele chemische Synthesen, wie beispielsweise die Herstellung von Harnstoff, Sulfonamiden, Düngemittel, Chemiefasern, Blausäure und anderen cyanidischen Verbindungen, Salpetersäure und Nitrate etc. Weiterhin lässt sich Ammoniak zur gleichzeitigen Entstickung und Entschwefelung von Rauchgas einsetzen. In der Regel gehen ammoniakalische Lösungen ganz oder teilweise substanziell in die Endprodukte ein.
060204* Natrium- und Kaliumhydroxid
Die Herstellung der Natronlauge (Natriumhydroxid, NaOH) erfolgt überwiegend über die elektrolytische Zersetzung von wässriger Natriumchlorid-Lösung unter Bildung von Natronlauge, Chlor und Wasserstoff. Festes Natriumhydroxid wird durch Eindampfen der Natronlauge erhalten.
Die Herstellung der Kalilauge (Kaliumhydroxid, KOH) verläuft analog durch Umsetzung von wässriger Kaliumchlorid-Lösung.
Natronlauge wird generell als Neutralisations-, Entfettungs- und Entlackungs- bzw. Abbeizmittel verwendet sowie zur Regenerierung von Ionenaustauscherharzen. In der Chemischen Industrie wird sie für Verseifungsreaktionen und zur Herstellung von Natriumverbindungen verwendet, des Weiteren beispielsweise zur Herstellung von Seifen und Waschmitteln, als Bleichmittel bei der Zellstoffherstellung und zum Bauxitaufschluss bei der Aluminiumgewinnung.
Kaliumhydroxid wird als Trockenmittel, bei der Herstellung von Farbstoffen, Waschmitteln und Seifen sowie Kaliumcarbonat- und Kaliumverbindungen, zur Entschwefelung von Erdöl und als Elektrolyt in Akkumulatoren verwendet.
In der Regel gehen Natrium- bzw. Kaliumhydroxid ganz oder teilweise in die Endprodukte ein.
060205* Andere Basen
Dieser Abfallschlüssel ist eine Auffangposition vorzugsweise für die folgenden anderen Basen:
Die Untergruppe 0602 (Abfälle aus Herstellung, Zubereitung, Vertrieb und Anwendung von Basen) nennt in erster Linie die Basen Calcium-, Ammonium-, Natrium- und Kaliumhydroxid. Als Abfall fallen die Basen nicht in reiner Form an, sondern sind herstellungs- oder anwendungsbedingt verunreinigt. Aufgrund der sehr weit gefächerten industriellen, handwerklichen und sonstigen Anwendung sind Art und Grad der Verunreinigung sehr unterschiedlich, so dass im Rahmen dieses Steckbriefs nicht näher darauf eingegangen werden kann.
060201* Calciumhydroxid
Calciumhydroxid (Ca(OH)2) wird aus gebranntem Kalk (Calciumoxid, CaO) und Wasser gebildet. Die stark exotherme Reaktion wird als Kalklöschen und das entstandene Calciumhydroxid als gelöschter Kalk oder Löschkalk bezeichnet. Bei weiterer Zugabe von Wasser entsteht eine weiße Suspension, die sog. Kalkmilch. Nach Filtration oder Sedimentation dieser Kalkmilch wird eine klare, sehr verdünnte Calciumhydroxid-Lösung erhalten.
Verwendet wird Calciumhydroxid überwiegend als Baustoff bei der Mörtelherstellung und in Form von Kalkmilch als klassisches Fällungs- und Neutralisationsmittel bei der chemisch-physikalischen Abwasserbehandlung sowie bei der Rauchgasentschwefelung. In der Chemischen Industrie finden wässrige Lösungen und Suspensionen überall dort Verwendung, wo preisgünstige Laugen benötigt werden. Weitere Verwendung findet Calciumhydroxid beispielsweise als Anstrichpigment, Frostschutzanstrich für Obstbäume, in der Zuckerindustrie sowie in Gerbereien. In der Regel fällt Calciumhydroxid bei diesen Anwendungsprozessen als pastöser oder flüssiger Abfall an.
060203* Ammoniumhydroxid
Ammoniumhydroxid (NH4OH) liegt in der wässrigen Lösung des Ammoniak (Ammoniakwasser) vor. Ammoniak wird technisch aus Stickstoff und Wasserstoff bei hohem Druck und erhöhter Temperatur mit Hilfe von Katalysatoren hergestellt.
In der Chemischen Industrie ist Ammoniak das Ausgangsprodukt für viele chemische Synthesen, wie beispielsweise die Herstellung von Harnstoff, Sulfonamiden, Düngemittel, Chemiefasern, Blausäure und anderen cyanidischen Verbindungen, Salpetersäure und Nitrate etc. Weiterhin lässt sich Ammoniak zur gleichzeitigen Entstickung und Entschwefelung von Rauchgas einsetzen. In der Regel gehen ammoniakalische Lösungen ganz oder teilweise substanziell in die Endprodukte ein.
060204* Natrium- und Kaliumhydroxid
Die Herstellung der Natronlauge (Natriumhydroxid, NaOH) erfolgt überwiegend über die elektrolytische Zersetzung von wässriger Natriumchlorid-Lösung unter Bildung von Natronlauge, Chlor und Wasserstoff. Festes Natriumhydroxid wird durch Eindampfen der Natronlauge erhalten.
Die Herstellung der Kalilauge (Kaliumhydroxid, KOH) verläuft analog durch Umsetzung von wässriger Kaliumchlorid-Lösung.
Natronlauge wird generell als Neutralisations-, Entfettungs- und Entlackungs- bzw. Abbeizmittel verwendet sowie zur Regenerierung von Ionenaustauscherharzen. In der Chemischen Industrie wird sie für Verseifungsreaktionen und zur Herstellung von Natriumverbindungen verwendet, des Weiteren beispielsweise zur Herstellung von Seifen und Waschmitteln, als Bleichmittel bei der Zellstoffherstellung und zum Bauxitaufschluss bei der Aluminiumgewinnung.
Kaliumhydroxid wird als Trockenmittel, bei der Herstellung von Farbstoffen, Waschmitteln und Seifen sowie Kaliumcarbonat- und Kaliumverbindungen, zur Entschwefelung von Erdöl und als Elektrolyt in Akkumulatoren verwendet.
In der Regel gehen Natrium- bzw. Kaliumhydroxid ganz oder teilweise in die Endprodukte ein.
060205* Andere Basen
Dieser Abfallschlüssel ist eine Auffangposition vorzugsweise für die folgenden anderen Basen:
- weitere Metallhydroxide (z. B. Barium-, Ammonium- und Magnesiumhydroxid),
- das sehr umfangreiche Spektrum der organischen Basen (z. B. Amine und Alkaloide) sowie
- Laugengemische.
Hinweis
Getrennt gesammelte Laugen 200115* aus Siedlungsabfällen weisen grundsätzlich die im Abfallsteckbrief beschriebene Schadstoffcharakteristik auf. Sie fallen sortenrein oder gemischt in unterschiedlichen Konzentrationen und in kleinen Mengen an.
- EU - Europäische Union
- Durchführungsbeschluss der Kommission vom 09. Dezember 2013 über Schlussfolgerungen zu den besten verfügbaren Techniken (BVT) gemäß der Richtlinie 2010/75/EU des Europäischen Parlaments und des Rates über Industrieemissionen in Bezug auf die Chloralkaliindustrie
- DE - Bundesrepublik Deutschland
- BW - Baden-Württemberg
- Informationsangebot des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, Europäisches Abfallverzeichnis - Handbücher (3 Bände)
- Informationsangebot der LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg zum Thema Einstufung gefährlicher Abfall